Mystisches Waldviertel
Ich muss heute über meine Herzensheimat schreiben: das Waldviertel. Wie viele wissen, wohne ich seit letztem Sommer nun endgültig im mystischen Waldviertel und kann es mir gar nicht mehr vorstellen woanders zu wohnen. Gerade die raue Schale mit dem weichen Kern macht für mich die Faszination aus und als Energetikerin kann ich überall die kräftige Erdschwingung erspüren, die diese Landschaft so unverwechselbar macht!
Wald und Waldviertel gehören einfach zusammen
Jeder kennt das Gefühl, das einen überkommt, sobald man einen Wald betritt. Der Herzschlag wird ruhiger, die Atmung verlangsamt sich und eine Art Meditation setzt ein. Die Entspannung ist perfekt. Der Wald als Batterie, als Lebensspender war für mich immer schon anziehender als jedes Einkaufszentrum oder Museum. Ja wahrscheinlich macht auch diese geballte Masse an Wald den Zauber aus, den das Waldviertel verströmt. Die riesige böhmische Waldmasse macht auch vor der österreichischen Grenze nicht halt und zieht sich bis in die Wachau hinunter.
Dort, wo ich wohne, zwischen der oberösterreichischen Grenze und der Braustadt Weitra ist es wild und ursprünglich. Ein Wald so tief und dunkel überzieht die Landschaft und macht sie einzigartig. Die Hügel sind schon fast Berge, erreichen sie doch knapp die 1.000 Meter Marke und bilden eine unverkennbare Landschaft. Vor Millionen von Jahren, als unsere Kontinente noch zu einem Urkontinent verschmolzen waren, bildete das Waldviertel die höchste Gebirgsmasse – den Wolkenspiegel. Angeblich war er sogar höher als der heutige Mount Everest – über 7.000 Meter. Heute ist nicht mehr allzu viel davon zu erkennen, aber die Kraft des Gebirges ist geblieben.
Waldviertel und Granit
Jeder kennt die riesigen Findlinge, die fast zufällig in der Waldlandschaft verteilt liegen und aus Granit bestehen. Ich möchte behaupten, dass beinahe jeder das Pulsieren spüren kann, wenn er sich auf diese Steine setzt. Leicht radioaktiv ist der Waldviertler Granit eine Kraftquelle die ihresgleichen sucht. Fast verschwenderisch liegen sie an vielen Plätzen und sind in teils bizarrer Weise angeordnet. Mit Moos überwuchert sind sie märchenhaft verträumt und es fehlen nur noch kleine Elfen, die diese riesigen Steine bevölkern. Ich liebe es mich im heißen Sommer in den kühlen Wald zurückzuziehen und Platz auf einen dieser Findlinge zu nehmen. Danach bin ich entspannt und aufgekratzt zugleich, denn die eigenen Batterien werden auf wundersame Weise aufgeladen.
Die Waldviertler geben ihren Steinformationen liebevolle Namen – wie Steinerne Stube, Wackelstein oder Bründlstein. Viele vermuten alte keltische Kultplätze in dieser Gegend, sind ja dort auch alte kultische Bauten wie Pyramiden entdeckt worden. Viele Steine sehen so aus, als ob sie zu religiösen Zwecken bearbeitet worden sind. Auf jeden Fall ist dieses mystische Volk bis ins Waldviertel vorgedrungen und hatte große Kenntnisse über Kraftplätze und Steine, wie die vielen Steinkreise in Europa verdeutlichen. Eine Kraftzone ist das Waldviertel gewiss – ziehen sich doch viele Kraftlinien und Verwerfungen durch die Landschaft.
Das Waldviertel ist über die Grenzen hinaus bekannt
Besonders in Deutschland ist das Waldviertel bekannt und zieht immer wieder Menschen an, die diese besondere Stimmung genießen. Auch Künstler lebten gerne in dieser kargen Gegend – wie Friedenreichs Hundertwasser, Gottfried von Einem oder Lotte Ingrisch. Sie alle bemerkten die wundersamen Energieströme und erkannten die Besonderheit der waldreichen Landschaft. Hier kommen Grenzen zusammen und reißen tiefe Gräben in das Bewusstsein des Menschen. Obwohl alles langsamer vonstattengeht, denn der Waldviertler lässt sich nicht hetzen, wird man oft beinahe gewaltsam gezwungen anzuerkennen, dass es mehr zwischen oben und unten gibt, als es den Anschein macht. Wenngleich sehr bodenständig, ist es für die hiesige Bevölkerung völlig normal zwischen Druidenwegen, UFO-Landeplätzen und Teufelssteinen zu leben. Es gehört einfach dazu, man muss nicht darüber sprechen.
So normal wie das Abnormale im Waldviertel ist, so selbstverständlich das Surreale hier erscheint, akzeptiert man es einfach und ist dennoch fasziniert. Als „Zuagraste“ kann ich außenstehend staunen über die Gelassenheit mit der diese Wunder hingenommen werden. So erzählt die alte Nachbarin so nebenbei von der wilden Horde, die ihr im Wald begegnet ist oder der Bauer von den Stimmen im Wind. Irrlichter im Moor oder Geistererscheinungen in alten Gemäuern – hier gehört das Tod zum Leben und umgekehrt. Alles ist natürlich, alles geht seinen Weg. Und am Ende ist der Anfang – denn alles ist ein Kreislauf!