Das Johanniskraut blüht! Es beginnt, regional oft sehr unterschiedlich, um die Sommersonnenwende herum zu blühen und macht das manchmal sogar bis in den August hinein. Die Kirche feiert am 24. Juni den Johannistag, und dieser Tag ist eng mit dem Johanniskraut verbunden. Von der römisch-katholischen Kirche aus den alten keltischen Festen um die Sommersonnenwende einverleibt, feiern wir Johannes, den Täufer, der auch Jesus im Fluss Jordan taufte. Viele heilkräftige Kräuter haben nun ihre Hochblüte, auch das Johanniskraut, und wir sollten bis zum 15. August die meisten Kräuter für den Winter gesammelt haben.
Aussehen und Wirkung von Johanniskraut
Das Johanniskraut fällt Ende Juni und Anfang Juli durch seine leuchtend gelben Blüten auf. Es wächst in grünen Stengeln hoch hinauf, und hat dort viele Blüten. Sicheres Erkennungsmerkmal ist das Blut des Johannes: wenn man die Blüten zwischen den Fingern verreibt, färben sich diese blutrot! Genau dieser Farbstoff – das Hyperforin – beinhaltet die wertvollen Inhaltsstoffe.
Dieses Heilkraut hilft besonders den Nerven, und entfaltet als Johanniskrautöl seine volle Wirkung:
Antidepressiva: die Sonne, die in dieser Pflanze eingefangen ist, kann auch depressive Verstimmungen vertreiben. Hier hilft sie gegen Winterdepression genauso wie gegen Wechseljahrsbeschwerden.
Hexenschuss und andere Gelenksbeschwerden: Einreibungen mit Johanniskrautöl helfen den Nerven im Bewegungsapparat und lindern dadurch Kreuzschmerzen oder Rheuma.
Verbrennungen und Sonnenbrand: das Rotöl wirkt lindernd auf alle Arten von Verbrennungen und lindert die Schmerzen.
Narben: Johanniskrautöl macht das Narbengewebe weich und hilft der Wundheilung.
Achtung: die Verwendung von Johanniskraut macht sonnenempfindlich und kann die Wirkung der Pille herabsetzen!
DIY – wie macht man das Rotöl aus Johanniskraut
Das Öl ist sehr schnell und einfach gemacht, wie erkläre ich euch hier:
Ihr braucht ein sauberes Marmeladeglas mit Deckel, Johanniskrautblüten und hochwertiges Olivenöl.
Da lediglich die Blüten benötigt werden, wird die Pflanze stehen gelassen. Nur die obersten Blüten werden abgezupft und ins Glas gegeben.
Wenn das Glas zur Hälfte voll ist, gebe ich die Blüten nochmal in eine Schüssel und klaube alle Käfer und anderes Getier heraus.
Dann gebt ihr die Blüten wieder ins Glas und füllt so viel Olivenöl hinein, bis die Blüten bedeckt sind.
Das Glas verschließen und an einen sonnigen und warmen Platz stellen. Ab und zu schütteln. Das Öl wird immer dunkler – links ist das Öl eine Woche alt, rechts ganz frisch.
Nach etwa 4 bis 6 Wochen abseihen und das Öl in eine dunkle Glasflasche füllen.
Lange Zeit habe ich einen großen Bogen um OPC – also Oligomere Proanthocyanidine – gemacht, da mir dieses angebliche Wundermittel einfach zu toll erschien, als dass es wahr sein könnte. Dann hat mir einmal bei einer meiner Bestellungen noch eine kleine Summe zum Mindestbestellwert gefehlt und kurzerhand waren OPC-Kapseln in meinem Warenkorb. Vor der Einnahme habe ich dann doch darüber recherchiert und letztendlich begonnen es, kombiniert mit Vitamin C, einzunehmen. Ich weiß nicht genau ob OPC alles halten kann was es verspricht, aber eines kann ich sagen – ich werde wohl nicht mehr wirklich aufhören es zu nehmen!
Was genau ist OPC?
Das Wort OPC und Traubenkernextrakt ist fast miteinander verknüpft – Fakt ist aber, dass OPC in vielen Nahrungsmitteln, wie Äpfeln, Heidelbeeren oder dunkler Schokolade vorhanden ist. Es ist ein Antioxidationsmittel und findet sich aus diesem Grund in hoher Konzentration in Traubenkerne, da dieser Stoff das Öl in den Kernen – also das Traubenkernöl – vor Oxidation schützt. Aber auch in der Rinde von vielen Bäumen ist OPC enthalten um diese vor dem Verfall zu schützen. Interessant für viele Weintrinker wird die Tatsache sein, dass dieser Stoff auch in großer Menge im Rotwein zu finden ist, und zwar in dunklen und schweren Weinen. Hier hat die Maische lange Zeit für die Gärung und das OPC aus den Kernen kann langsam in den Wein übergehen. Es stimmt also wirklich – ein Achtel Rotwein am Tag ist gesund, trotz des Alkoholgehalts! Leider ist aus diesem Grund der Traubensaft nicht so stark OPC-haltig, denn hier werden die Schale und die Kerne bei der Pressung entfernt.
Einnahme von OPC
Will man OPC einnehmen, wir man meist Nahrungsergänzungsmittel mit Traubenkernextrakt finden. Wichtig ist es aber, den OPC-Gehalt des Mittels auf der Packung zu überprüfen – denn das Mehl der getrockneten Traubenkerne müsste in großen Mengen verzehrt werden, um genügend OPC zu erhalten! Empfohlen werden zwischen 100 und 200mg OPC – über 500mg kann es der Körper nicht mehr verwerten. Je höher das Gewicht oder je gravierender das gesundheitliche Problem, desto mehr OPC soll eingenommen werden – kurzzeitig auch bis zu 400mg am Tag. Da es die Wirkung von Vitamin E und besonders Vitamin C deutlich erhöht (das 10 bis zu 50fache!) sollte die Einnahme kombiniert werden. Vitamin C ist ebenfalls ein Antioxidationsmittel ist und unterstützt besonders die Anti-Aging-Wirkung des OPC sehr gut!
Wirkung von OPC
Freie Radikale können im Körper großen Schaden anrichten. OPC versorgt diese kurzlebigen sauerstoffhaltigen Moleküle mit dem fehlenden Elektron und neutralisiert dadurch ihre Wirkung. Der Alterungsprozess wie auch viele Krankheiten können damit aufgehalten und sogar rückgängig gemacht werden! Besonderes Augenmerk liegt in erster Linie einmal auf die Haut – Falten werden geglättet, Cellulite verschwindet und auch Narben werden schöner und gleichmäßiger. Das Haar profitiert ebenfalls von der Wirkung und wird kräftiger und gesünder.
Trotz des auffälligen Anti-Aging-Effekt wurde OPC aber eigentlich aufgrund seiner gefäßschützenden und gewebestärkenden Wirkung in Frankreich entdeckt. Prof. Masquelier führte zahlreiche Studien durch und brachte daraufhin ein Arzneimittel auf den Markt, das bei Venenproblemen und Ödemen half. Erst nach und nach kamen andere Wirkungen ans Tageslicht, die vielversprechend sind! So soll OPC gegen folgende Probleme helfen:
Arteriosklerose
Schwächung der Sehkraft
Hohes Cholesterin
Diabetes
Alzheimer
Diverse Entzündungen
Rheuma
Karies
Krebsprävention
Auswirkungen des Alterns
Krampfadern und Venenprobleme
ADHS
Allergien
PMS und andere hormonelle Probleme
Neurodermitis
Meine Erfahrungen mit OPC
Ich kann jetzt natürlich nichts zu diesen ganzen Beschwerden sagen, aber meine eigenen Erfahrungen mit OPC zeigen, dass die Wirkung auf die Haut tatsächlich gegeben ist. Meine Haut ist glatter, hat weniger Unreinheiten und strahlt mehr. Mein Haar ist glänzender und sieht gesünder aus, aber gegen meinen leichten Haarausfall hat es bis jetzt noch nicht geholfen. Meine Augen sind tatsächlich kräftiger und klarer geworden – ich sehe besser in der Nacht und kann eine schwächere Brille tragen. Ob sich meine Entzündungswerte – durch meine chronische Borreliose – gebessert haben, wird sich bei meinem nächsten Aderlass zeigen, aber ich fühle mich fitter und frischer. Grundsätzlich habe ich direkt nach der Einnahme von OPC und Vitamin C einen Energieschub und kann länger konzentriert arbeiten. Viele Wirkungen zeigen sich erst nach einer Einnahme von etwa 6 Monate, und solange werde ich es sicher weiter einnehmen. Natürlich melde ich mich wieder zu diesem Thema und berichte nach meiner Langzeiteinnahme!
An unseren kleinen Bachufern am Rindlberg blüht das Mädesüß und verströmt seinen einzigartigen Duft. Diese Pflanze mit den auffälligen bauschigen Blüten ist lange Zeit, bevor es entzündungshemmende Schmerzmittel gab, bei Grippe, Kopfschmerzen und anderen Schmerzzuständen verwendet worden. Als alte Druiden- und Heilpflanze galt das Mädesüß mit seinen Salizylverbindungen lange Zeit als gut verträgliches, pflanzliches Schmerzmittel und wir verdanken ihr auch die Erfindung des Aspirins – denn im 19. Jahrhundert konnte man den Wirkstoff identifizieren und ihn synthetisch herstellen. Den Namen verdankt die Pflanze ihrer Eigenschaft als Süßungs- und Geschmacksmittel, wurden doch mit den Blüten der Met gewürzt.
Mädesüß – Aussehen und Wirkung
Diese Pflanze lässt sich recht einfach identifizieren – man findet Mädesüß an Bachufern und feuchten Wiesen, es blüht im Juli und August mit auffälligen bauschigen Blütendolden und dabei duftet alles nach der alten Heilpflanze. Den Duft könnte man beinahe als medizinisch bezeichnen – ich finde es riecht leicht nach Pflaster oder Leukoplast. Viele beschreiben den Duft auch als marzipanartig oder nach Mandeln duftend. Der Geruch ist sehr beruhigend und aus diesem Grund wurde Mädesüß früher auch am Boden der gefegten Stube verteilt, um den heilenden Duft im Haus zu verteilen.
Aufgrund der darin enthaltenen Salicylate wirkt ein Tee oder eine Tinktur aus Mädesüß gegen grippale Infekte, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, rheumatische Beschwerden oder Fieber. Der starke Duft kann bei Überdosierung aber auch Kopfschmerzen verursachen! Die entzündungshemmende und harntreibende Wirkung kann besonders mit einem Tee erreicht werden – als Erkältungstee kann man Mädesüß mit Holunderblüten, Thymian (bzw. Quendel) und Lindenblüten mischen. Mit Honig und Ingwer als Wirkungsverstärker verfeinert hilft dieser Erkältungstrunk schnell wieder auf die Beine zu kommen.
DIY – Rezepte mit Mädesüß
Ich habe dieses Jahr neben dem getrockneten Kraut als Tee Mädesüß auch in einer Tinktur und als Sirup verarbeitet. Die Tinktur hilft besonders gut gegen Kopfschmerzen und kann tropfenweise im lauwarmen Wasser eingenommen werden. Der Sirup schmeckt erfrischend und gut, kann aber auch medizinisch benutzt werden – mit warmem Wasser aufgegossen hilft er natürlich ebenfalls bei Erkältungskrankheiten und Kopfschmerzen!
Für die Tinktur benötigt ihr eine Handvoll frische Mädesüß Dolden und Blätter, Ansatzkorn und ein Marmeladeglas:
Die Dolden und Blätter ausschütteln damit keine kleinen Tierchen verarbeitet werden.
Danach das Kraut in das mit kochendem Wasser sterilisierte Marmeladeglas geben und so weit mit Ansatzkorn aufgießen, dass das Kraut gut bedeckt ist.
Etwa drei bis vier Wochen stehen lassen bis die Farbe verblichen ist und danach mit einem feinen Sieb abseihen.
In eine dunkle Flasche einfüllen, beschriften und fertig!
Die Tinktur hält locker ein Jahr und kann bei Bedarf eingenommen werden.
Den Sirup habe ich mit frischen Apfelminzeblättern verfeinert, damit der Geschmack abgerundet ist. Du benötigst ein großes Glas mit Deckel, drei Handvoll Mädesüß-Dolden, genauso viel Minzblätter, ein Kilo Gelierzucker, eineinhalb Liter Wasser und eine Zitrone.
Die Dolden wie auch die Minzblätter gut ausschütteln und in das sterilisierte Glas geben.
Die Zitrone heiß abwaschen, in Scheiben schneiden und ebenfalls ins Glas geben.
Danach den Zucker über das Ganze gießen und mit dem Wasser auffüllen.
Den angesetzten Sirup drei Tage lang warm, am besten in der Sonne, stehen lassen.
Danach den Sirup über ein Baumwolltuch oder ein feines Sieb absieben und in sterilisierte Flaschen füllen.
Mit Wasser verdünnt schmeckt der Sirup herrlich erfrischend und süß!
Meine Lieben, ich muss mich entschuldigen, ich habe jetzt – ach du Schreck – 5 Wochen nichts in meinem Blog geschrieben. Ich war jedes Wochenende so beschäftigt mit Heilkräuter sammeln, Öle und Tinkturen ansetzen und ganz neu habe ich mich an Blütenessenzen herangetraut. Dazu nächste Woche mehr! Diese Woche erzähle ich euch von der Arnika, eine Alpenblume mit ganz erstaunlichen Eigenschaften. Auch bei uns auf nicht ganz 1.000 Meter Höhe im Waldviertler Nordwald findet man diese heilkräftige Pflanze noch, die teilweise fast ausgerottet ist. Aus diesem Grund ist ganz wichtig, nie die ganze Pflanze auszurupfen! Von einer netten Bäuerin aus der Steiermark habe ich den Tipp bekommen nur die Blütenblätter zu sammeln und pro Blüte zwei bis drei Blütenblätter stehen zu lassen. Dann finden die Bienen die Blüten zum Befruchten, die Arnika kann sich weiter ausbreiten, aber wir können uns trotzdem die heilkräftige Wirkung zunutze machen, zum Beispiel im Arnikaöl.
Die Arnika
Diese wunderschöne Pflanze mit den riesigen, ziemlich zerrupft aussehenden Blüten, ist eine der wichtigsten im österreichischen Alpenraum. Sie ist leicht giftig und reizend, deshalb darf sie nie innerlich eingenommen werden. Traditionell wird Arnika zu einer Tinktur verarbeitet, die auf Prellungen, schmerzende Gelenke und schlecht heilende Wunden aufgetragen und einmassiert wird. Das ist aber mitunter für empfindliche Personen oder heikle Hautareale oft sehr austrocknend und reizend. Aus diesem Grund setze ich ein Öl an mit Arnikablütenblättern. Dieses kann gut einmassiert werden, das Öl ist pflegend und die Wirkstoffe der Arnika gehen dennoch gut in die betreffende Stelle hinein. Man kann das Arnikaöl bei blauen Flecken, Prellungen oder Verstauchungen anwenden. Darüber hinaus noch bei arthritischen oder rheumatischen Beschwerden. Auch zur Narbenpflege oder bei schlecht heilenden Wunden (niemals anwenden, wenn diese Wunden noch offen oder gar blutig sind!) kann das Arnikaöl verwendet werden. Bitte vorsichtig und niedrig dosieren, denn manche Personen vertragen Arnika nicht gut!
DIY – Arnikaöl
Man benötigt einige frische Arnikablütenblätter, gutes natives Olivenöl und ein Marmeladenglas. Wie gesagt beim Sammeln bitte die Blüte mit zwei, drei Blütenblättern stehen lassen. Und auch nur bei sonnigem und trockenem Wetter sammeln, denn bei Regenwetter haben die Blüten keine Kraft.
Die Arnikablütenblätter locker im Marmeladenglas schichten und darauf achten, dass keine kleinen Käfer oder andere Insekten auf den Blütenblättern sitzen.
Dann das Olivenöl über die Blüten gießen bis alle gut bedeckt sind. Dann noch zur Sicherheit etwas mehr Öl ins Glas geben – die Blütenblätter dürfen nicht an der Oberfläche schwimmen, sondern darunter, sonst kann das Öl zu schimmeln anfangen!
Das Öl sollte nun an einer hellen und leicht sonnigen Fensterbank für drei bis vier Wochen durchziehen.
Dann über ein feines Sieb oder, noch besser, ein Baumwolltuch absieben und gut ausdrücken.
Das Öl in eine dunkle Flasche füllen. Es ist etwa ein Jahr gut haltbar und kann sofort verwendet werden.
Auch diese Woche stelle ich euch ein leichtes Rezept für eine selbstgemachte und heilkräftige Naturarznei vor, und zwar das Königskerzenöl. Die Königskerze ist eine wahrlich imposante Erscheinung und blüht nun in voller Pracht. Ihre einzelnen gelben Blüten sind ein wahrer Magnet und ziehen Hummeln und Bienen an. Die Königskerze ist auch im eigenen Garten leicht anzubauen und vermehrt sich, wenn man nicht aufpasst, sehr rasant. Sie blüht erst im zweiten Jahr und das grüne Kraut muss dafür im ersten Jahr stehen gelassen werden. Aber sie ist eine sehr dankbare Pflanze, blüht mehrere Wochen und sieht einfach wunderschön aus!
Die Königskerze
Bereits in der Antike ist die Heilwirkung der Pflanze bekannt und wird vom griechischen Arzt Dioskurides gegen Durchfälle und Husten empfohlen. Auch Hildegard von Bingen verwendete die Blüten und zwar nach der Signaturenlehre – d.h. eine Pflanze wird an ihrem Aussehen beurteilt. Da z.B. eine Walnuss wie ein Gehirn aussieht, ist sie gut für Denkleistung etc. Da die Königskerze eine wahre Sonnenpflanze ist und wahrhaftig aufrecht und königlich aussieht, wird sie bei Traurigkeit, Schwermütigkeit und Schwäche angewendet.
In der Naturheilkunde nimmt man die Blüten, Wurzeln und Blätter der Heilpflanze bei Husten und Heiserkeit wie auch gegen Ohrenschmerzen. Die auswurffördernde Wirkung kommt hier zum Tragen. Außerdem kann sie bei entzündlichen Hauterkrankungen, Hämorrhoiden oder Neuralgien verwendet werden. Und psychisch wird sie, wie bereits angedeutet, bei „leidenden“ Menschen, die immer ein Leid zu klagen haben und gar nicht mehr froh sind, angewendet.
DIY – Königskerzenöl
Das Öl ist sehr leicht hergestellt und wird ähnlich dem Johanniskrautöl hergestellt. Wichtig ist es, die Sonnenpflanze auch als Öl in der Sonne ziehen zu lassen!
Man nimmt eine gute Handvoll gelber Blüten der Königskerze und schüttelt diese aus, damit keine Käfer oder andere Insekten darin sind.
Dann schichtet man die Blüten in ein Marmeladeglas und füllt so viel Olivenöl darauf, bis die Blüten vollständig bedeckt sind und leicht schwimmen.
Das Glas stellt man für drei bis vier Wochen in die Sonne. Immer wieder schwenken.
Dann wird das Öl über ein sauberes Tuch gefiltert und in dunkle Flaschen gefüllt.
Das Öl kann bei Bronchitis auf die Brust gerieben werden und erleichtert damit das Abhusten des Schleims. Außerdem wird es bei Hautproblemen angewendet und kann mit etwas Wasser am ganzen Körper verwendet werden. Bei Ohrenschmerzen wurde früher vorsichtig ein Tropfen Öl ins Ohr eingebracht um die Schmerzen zu lindern. Auch bei Neuralgien oder Rheuma ist die Einreibung mit Königskerzenöl zu empfehlen!
Heute gibt es wieder einmal einen Do-it-yourself Artikel. Da ich letzte Woche eine Pechsalbe aus Fichtenharz gerührt habe, möchte ich euch diese kleine Kostbarkeit natürlich nicht entgehen lassen! Pech ist die österreichische Bezeichnung für Harz – hat also nichts mit dem sprichwörtlichen Pech zu tun. Das Harz eines Baumes (hier der Fichte) ist sozusagen das Wundverschluss-Material der Bäume. Wenn man dieses in großer Menge beziehen möchte, werden dem Baum kleine Wunden zugefügt und dann, wenn das Harz härter wird, am Baum entnommen. Da aber der einzelne keine großen Mengen an Harz benötigt und auch der Baum nicht geschwächt werden soll, geht man am besten mit offenen Augen in den Wald und sammelt das Harz, das uns die Natur freiwillig schenkt! Es klebt an der Rinde des Baumes und wenn es reif zum Pflücken ist, lässt es sich leicht herunterbrechen.
Schritt für Schritt zur Pechsalbe
Alles was ihr für diese tolle Salbe benötigt ist Olivenöl, am besten Bioqualität, Bienenwachsplättchen (gibt es im Kosmetikbedarf) oder reines Bienenwachs als Platten (müssen noch zugeschnitten werden) und gesammeltes Fichtenharz. Die Menge richtet sich natürlich nach dem gefundenen Harz und wie fest oder weich die Salbe werden soll, aber als Grundmenge (und zum Rechnen) benötigt man etwa auf 100gr Olivenöl 15gr Bienenwachs. Harz kann man zu dieser Menge 30 bis 40 gr geben. Ich habe auf 50gr Öl etwa 20gr Harz und dazu etwa 8gr Bienenwachsplättchen genommen. Außerdem nimmt man zwei alte Marmeladegläser, weil diese nachher weggeschmissen werden müssen (das Harz lässt sich fast nicht mehr vom Glas lösen), eine alte Strumpfhose und Cremetiegel.
Zuallererst gibt man die Menge Olivenöl und das Harz in ein Marmeladeglas und stellt dieses in ein heißes Wasserbad. Man benötigt an die 60°C um das Harz zu schmelzen und es dauert lange. Mit einem kleinen Holzstäbchen kann man mithelfen und das Harz zerkleinern. Aber rechnet etwa eine Stunde ein, bis sich das Harz gelöst hat und nur mehr ein grauer Schlatz übriggeblieben ist. Dieser löst sich nicht mehr auf.
Dann stülpt ihr die Strumpfhose über das andere Marmeladenglas und gießt das Olivenöl-Harz-Gemisch hinein. Wieder in das heiße Wasserbad stellen.
Anschließend gebt ihr das Bienenwachs dazu und wartet bis dieses geschmolzen ist.
Ist alles flüssig, macht ihr am besten eine Tellerprobe: einen Tropfen der Salbe auf einen kalten Teller geben und die Konsistenz der Salbe überprüfen. Gegebenenfalls noch etwas Bienenwachs hinzufügen.
Dann wird die heiße Salbe in die Tiegel gefüllt. Bitte erst auskühlen lassen und dann erst den Deckel schließen, sonst fängt die Salbe zu schwitzen an.
Fertig!
Pechsalbe – wofür kann man sie verwenden
Natürlich ist die Salbe wundverschließend und kann sowohl auf alte als auch auf frische Wunden gegeben werden. Sie wirkt dabei antibakteriell und kann die Wundheilung positiv beeinflussen. Die Salbe kann aber auch bei Gelenksbeschwerden und Rheuma sehr gut angewendet werden. Dabei ist sie schmerzstillend und beruhigend. In den Wintermonaten ist sie außerdem wohltuend bei Husten und Schnupfen – einfach auf die Brust auftragen und einmassieren, die ätherischen Öle der Fichte lösen Schleim und beruhigen den Husten. Da die Pechsalbe auch bei Fieberblasen wirkt, kann eine kleine Menge bei selbstgemachtem Lippenbalsam beigemengt werden, dann wirkt sie vorbeugend bei Lippenherpes. Alles in allem duftet sie wunderbar nach Wald und hat auch aufs Gemüt eine beruhigende und entspannende Wirkung. Sie erdet und macht uns stark und kräftig, wie die Fichten im Wald!
Der Weihrauch hat für unsere Spiritualität und unseren Glauben eine große Bedeutung, ist er doch eines der drei Geschenke, das die drei Weisen aus dem Morgenland Jesus überbringen. Das Weihrauchöl, oder auch Olibanum genannt, findet in den letzten Jahren besonders in der alternativen Naturmedizin großen Anklang. Dieser mystische und füllige Duft, der aus den trockenen Anbaugebieten Afrikas stammt, stärkt ganz nebenbei aber auch unsere Zufriedenheit und unseren inneren Frieden.
Weihrauchöl – woher kommt es und was ist enthalten
Weihrauch stammt von den Boswellia-Bäumen, die in afrikanischen und arabischen Regionen wie dem Jemen, Oman, Somalia oder Äthiopien angebaut werden. Seit Jahrtausenden wird der milchig-weiße Saft aus dem Stamm der Bäume gewonnen, der in der Sonne zu festem Harz trocknet. Die Gewinnung verläuft über mehrere Schritte, denn nachdem die Rinde angeschnitten wird, wird bis zu zwei Wochen gewartet bis der hochwertige Weihrauch geerntet werden kann. Früher wurde das erste Harz entsorgt, jedoch wird heute auch der Weihrauch minderer Qualität verwendet. Der beste Weihrauch, der silbrig und grün schimmert, ist traditionell normalerweise dem Sultan vorbehalten.
Das Öl wird dann mittels Wasserdampfdestillation gewonnen – für einen Liter ätherisches Weihrauchöl benötigt man an die 80 kg Weihrauch. Seit jeher wurde das Harz für kultische Handlungen verwendet – bereits im alten Ägypten wurde der Weihrauch verräuchert, aber auch im antiken Judentum wie auch Griechenland und Rom spielte das Harz eine große Rolle. Der erdige und holzige Duft wurde schon immer mit den Göttern in Verbindung gebracht. Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Weihrauchöls sind Boswelliasäuren, Incensol, Terpene, Sesquiterpene und Ketone.
Körperliche Wirkung von Weihrauchöl
Weihrauchöl ist schon lange als wichtiges Salb- und Heilöl bekannt. Es wirkt sehr gut auf die Haut, denn es fördert die Regeneration der Zellen und bekämpft Anzeichen frühzeitiger Hautalterung. Auch Dehnungsstreifen können mit dem Öl behandelt werden. Die beruhigende Wirkung der Boswelliasäuren hilft besonders bei Neurodermitis, Schuppenflechte oder Ekzeme – der Juckreiz wird gemildert und die Haut desinfiziert und gepflegt. Besonders die Wirkung auf Rheuma und Arthritis wurde in den letzten Jahren untersucht: das Öl ist stark entzündungshemmend und schmerzstillend. Außerdem unterdrücken die Säuren im Weihrauchöl die Ausschüttung von Leukotriene, die für viele entzündliche Prozesse im Körper verantwortlich sind.
Bei einer Krebserkrankung mit eingehender Chemo- bzw. Strahlentherapie kann das Öl unser Immunsystem stärken und den Körper widerstandsfähiger machen. Darüber hinaus haben Forscher herausgefunden, dass Krebszellen unter Einfluss des Öles sogar zerstört werden können. Interessant ist auch die Wirkung des Weihrauchöls ähnlich dem Cortison. Dabei können akute wie auch chronische Entzündungen (z.B. Asthma) wirksam bekämpft werden, aber die riskanten Nebenwirkungen des Medikaments treten dabei nicht auf. Hier ist auch wieder die schmerzstillende Wirkung zu nennen, die bei chronischen Erkrankungen zur Linderung ohne Nebenwirkungen helfen kann.
Psychische Wirkung von Weihrauchöl
Das ätherische Öl des Weihrauchs hat eine beruhigende und antidepressive Wirkung, die schon seit Jahrtausenden bekannt ist. Das erklärt auch das friedliche Gefühl, das jeder empfindet, sobald er eine Kirche betritt. Nebenbei wird auch die Konzentration und Gedächtnisfähigkeit gestärkt und macht das Öl damit zum perfekten Begleiter bei Meditationen. Ängste, Wut und Verspannungen werden effektiv gelöst und ein Gefühl großer Entspannung und Frieden tritt ein. Auch der Blutdruck wird sanft gesenkt und die Atmung beruhigt – aus diesem Grund ist Weihrauchöl auch bei nervösen Schlafstörungen zu empfehlen. Nebenbei kräftigt das ätherische Öl und kann besonders bei Depressionen wieder auch der Lethargie führen.
Energetische Wirkung von Weihrauchöl
Die spirituelle Wirkung des Öls ist unbestritten – nicht umsonst wird das Öl seit Jahrtausenden für kultische Zwecke verwendet. Das Harz wurde als Geschenk der Götter betrachtet und ist seit jeher heilig. Das Weihrauchöl soll die Grenze zur feinstofflichen Welt durchgängiger machen und aus diesem Grund besonders bei spirituellen Meditationen unterstützen. Das Öl fördert die Klarheit und gilt als Vermittler zum Transzendenten. Natürlich wird der Weihrauch dem Kronenchakra, also unserer Verbindung zum Göttlichen, zugeordnet. Automatisch öffnet sich die Wahrnehmung um Botschaften aus der geistigen Welt empfangen zu können. Auf das Kronenchakra aufgetragen, hilft es uns die Einheit zwischen Körper, Geist und Seele zu erfahren und den natürlichen Kreislauf des eigenen Organismus wahrzunehmen. Alte und belastende Verbindungen können gelöst und die Entwicklung zum Neuen gefördert werden.
Lavendelöl ist wohl eines der bekanntesten und am häufigsten benutzten ätherischen Öle. Natürlich darf dieses Öl nicht in meiner Reihe über ätherische Öle fehlen. Der Lavendel war schon bei den alten Römern bekannt und diese gaben dem Heilkraut auch seinen Namen – Lavendel kommt vom lateinischen Wort lavare, das waschen bedeutet. Denn schon in der Antike wurden die Lavendelblüten als Zusatz des Waschwassers benutzt. Neben dem Einsatz in der Parfumindustrie ist das ätherische Öl auch ein sehr vielseitiges und heilkräftiges Öl. Ich persönliche liebe den Duft des Lavendels und freue mich jeden Sommer, wenn dieser erblüht und mit dem Summen der Bienen erfüllt ist!
Lavendelöl – woher kommt es und was ist enthalten
Natürlich kommt der Lavendel ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und genießt auch dort das heiße und trockene Klima. Durch die klimatischen Unterschiede ist das Öl des Strauches auch überall anders zusammengesetzt und die Heilwirkung wird dadurch bestimmt. Es gibt drei Arten des verwendeten Lavendels für die Ölherstellung: Echter Lavendel, Speik-Lavendel und Lavandin. Natürlich ist dabei der erste – der Lavandula Angustifolia zu bevorzugen! Die Römer waren die ersten, die die Wirkung des Lavendels wissenschaftlich untersuchen, aber bereits die alten Ägypter über die alten Chinesen benutzten das Kraut wie auch das Lavendelöl regelmäßig für vielerlei Zwecke.
Die Hauptbestandteile sind Linalylacetat, Kampfer, Cineol und Linalool. Die Menge des enthaltenen Linalylacetat bestimmt auch die Qualität des Lavendelöls – je mehr enthalten ist, desto besser und hochwertiger. Die Inhaltsstoffe sind im Allgemeinen bakterienfeindlich, durchblutungsfördernd, schleimlösend und entzündungshemmend.
Körperliche Wirkung von Lavendelöl
Studien haben ergeben, dass Lavendelöl sehr gut gegen Infektionen verwendet werden kann. Die Wirkung geht so weit, dass sogar die sehr gefährlichen multiresistenten Krankenhauskeime damit bekämpft werden können. Auch Kolibakterien, die Durchfall hervorrufen können, werden mit Lavendelöl in Schach gehalten. Grundsätzlich ist Lavendel bei jeder Art von Erkältung oder Schnupfen ein Segen. Denn die Haut wird mit den Einreibungen mehr durchblutet, der Schleim wird bei der Inhalation gelöst und Bakterien bzw. Viren werden bekämpft.
Die Haut profitiert von hochwertigem Lavendelöl, denn durch den hohen Kampferanteil wird die Haut gut durchblutet und die Selbstheilungskräfte und die Neubildung von Zellen werden begünstigt. Das ist nicht nur bei Schwangerschaftsstreifen oder Narben sehr hilfreich, sogar bei Schuppenflechte kann dem Betroffenen geholfen werden, da die Neubildung der Schuppen verhindert wird. Schwere Akne kann gelindert werden und bei Verbrennungen ist das Öl, vermischt mit einem hochwertigen Trägeröl, sehr wohltuend. Außerdem hat Lavendelöl schmerzstillende Eigenschaften auf den Bewegungsapparat – Muskelbeschwerden, rheumatische Schmerzen und Kreuzprobleme können mit Einreibungen gebessert werden.
Psychische Wirkung von Lavendelöl
Jeder kennt die beruhigende und schlaffördernde Wirkung von Lavendel. Der Duft schenkt Vertrauen, Ruhe aber auch einen klaren Kopf. Die Konzentration wird erheblich verbessert, wenn der Duft eingeatmet wird. Besonders das Linalylacetat ist dafür zuständig, dass unser zentrales Nervensystem beruhigt und die Nerven vor Überreizung geschützt werden. Das Wohlbefinden wird erhöht, da übermäßige Gefühlsausbrüche besänftigt werden. Da die belastenden psychischen Reaktionen durch das Lavendelöl beruhigt werden, ist das Öl bei psychosomatischen Beschwerden zu empfehlen. Dadurch gehen begleitende körperliche Reaktionen auf Stress erheblich zurück. Bei unruhigen Schlafproblemen kann man vor dem Zubettgehen die Fußsohlen sanft mit Lavendelöl einmassieren – man schläft besser, tiefer und länger und das ewige Gedankenkarussell wird beendet.
Energetische Wirkung von Lavendelöl
Das Lavendelöl ist dem Solarplexus, also dem 3. Chakra zugeordnet (mehr über Chakren – siehe hier). Seine Farbe ist gelb – und auch der Lavendel liebt die Sonne. Der Solarplexus stellt gewissermaßen unser Bauchgehirn dar, also eine enorme Ansammlung von Nervenzellen in unserem Bauch, die Gefühle und Emotionen steuern. Außerdem sitzt unser Energiezentrum in unserem Nabelbereich. Wenn dieses Chakra blockiert ist, kommt es zu belastenden Gefühlen – der Lavendel kann hier ausgleichend und stärkend wirken. Aber auch unser Kronenchakra – also die Verbindung zum Göttlichen – kann mit Lavendelöl gestärkt werden. Seine violette Farbe stärkt unser Gottvertrauen und beruhigt unsere Gefühle aber auch unsere Gedanken so weit, dass die Verbindung hergestellt werden kann. Vor Meditationen ist dieser Duft auf jeden Fall zu empfehlen, denn der tiefe Entspannungszustand macht uns offen für spirituelle Erfahrungen!
ACHTUNG: Lavendelöl kann bei manchen Personen hautreizend wirken!
Erde als Bestandteil der „Dreckapotheke“ wurde schon seit Menschengedenken bei verschiedensten Beschwerden angewendet. Während sie bei uns nach dem Mittelalter in Vergessenheit geriet, wird sie in afrikanischen Ländern regelmäßig verwendet. Besonders schwangere Frauen verzehren lehmhaltige Erde, um sich mit Mineralstoffen und Spurenelementen zu versorgen. In unseren Breiten hat besonders Sebastian Kneipp dazu beigetragen, dass die Anwendung der Heilerde wieder bekannt wurde. Er nannte Lehm als Bestandteil der vier Elemente (Wasser, Licht, Luft und Erde) als eines der besten Heilmittel für die innerliche und äußerliche Anwendung.
Verschiedene Arten von Heilerde
Alle erhältlichen Heilerden sind während der letzten Eiszeit entstanden. Diese wurden entweder von Gletschern aus Stein und Fels zermahlen oder von Wind zusammengetragen. All diese Erden setzten sich in Bodensenken ab, und wurden durch den Druck zu Löss gepresst. Löss besteht grundsätzlich aus Kalk, Quarz, Mineralien, Spurenelementen und Silikaten. Die genaue Zusammensetzung hängt natürlich mit dem Abbaugebiet zusammen, jedoch enthalten alle Heilerden die grundsätzlich wichtigsten Stoffe. Alle Erden sind sehr ähnlich, und können auch ähnlich verwendet werden. Einfach ausprobieren welche Heilerde am besten verträglich ist!
Heilerde: diese Erde ist eine Tonerde, deren Name arzneimittelrechtlich geschützt ist. Aus diesem Grund darf sie auch zur innerlichen Einnahme empfohlen werden. Die Wirkung muss bewiesen sein – im deutschsprachigen Raum hat die Firma Luvos dieses Recht. Heilerde besteht aus Kieselsäure, Calzium, Kalium, Eisen, Magnesium, Natrium, Kupfer, Mangan, Nickel, Selen und Zinn.
Tonerde: bei Tonerden ist die Empfehlung zur inneren Einnahme nicht zulässig – jedoch sind sie aufgrund des Lebensmittelgesetzes qualitativ hochwertig, keimfrei und naturbelassen. Tonerden sind verschiedenfarbig, und zwar aufgrund ihrer Herkunft. Meist sind sie rot, weiß oder grün. Aufgrund ihrer Saugkraft wird sie hauptsächlich für kosmetische Zwecke empfohlen.
Lavaerde: Lavaerde besteht nicht aus Lavagestein – ihr Name kommt vom Lateinischen „lavare“, das Waschen bedeutet. Abgebaut wird sie im Atlasgebirge, und ihre Eigenschaften als Wascherde übertreffen alle anderen Erden. Schmutz und Fett wird mit einer Paste aus Lavaerde und Wasser effektiv entfernt.
Äußerliche Anwendung von Heilerde
Durch die hervorragenden zusammenziehenden und saugenden Eigenschaften wird Heilerde gerne für die Haut verwendet. Folgende Anwendung habe ich ausprobiert und kann ich uneingeschränkt empfehlen:
Hautunreinheiten: die Erde mit etwas (ganz wenig – besser nur tröpfchenweise hinzugeben) Wasser vermischt gibt eine Paste, die leicht ins Gesicht aufgetragen werden kann. Hier lässt man sie trocknen und nimmt sie dann mit viel Wasser wieder ab. Hautunreinheiten werden dadurch gemindert, und die Haut sieht jünger und frischer aus. Außerdem wird sie mit wichtigen Mineralien und Spurenelementen versorgt. Besonders empfehlen kann ich diese Paste bei fiesen Pickeln, die nicht reif werden wollen – die Heilerde saugt den Eiter an die Oberfläche und die Spannung lässt nach.
Mandel- und Halsentzündungen: bei Entzündungen im Hals-, Rachen- aber auch Mundraum kann eine Glas Wasser mit Heilerde vermischt große Erleichterung bringen. Während man bei Halsschmerzen gurgeln sollte, kann man den Mund einfach spülen und danach ausspucken. Ich habe damit mehrere eitrige Anginen heilen können – denn die Erde nimmt beim Gurgeln die Eiterbelege ab, und die Mandeln können sich erholen!
Warme Heilerde-Umschläge: Heilerde mit heißem Wasser (Vorsicht beim Auftragen) vermischt ergibt eine Paste, die auf schmerzenden Gelenke aufgetragen werden kann. Am besten eine Stunde oben belassen – damit die Paste nicht austrocknet, noch ein feuchtes, warmes Handtuch darüberlegen. Entzündungen können dadurch gelindert werden, und die Wärme entspannt besonders bei Hexenschüssen, Ischialgien und Rheuma.
Kalte Heilerde-Umschläge: falls bei einer heißen Entzündung eher Kälte gut tut, kann man den Umschlag natürlich auch kalt auflegen – das kann bei Zahnschmerzen lindernd sein!
Heilerde-Bad: man kann auch ein Bad mit Erde nehmen, jedoch ist danach die Badewanne immer sehr verschmutzt – ich mach das sehr ungern. Aber es ist entspannend und tut der Haut gut.
Pudern mit Heilerde: bei nässenden und eitrigen Wunden kann die Erde als Puder schmerzstillend und wundfördernd sein.
Innerliche Anwendung von Heilerde
Bei einer herkömmlichen Entgiftungskur empfehle ich morgens nüchtern und abends vor dem Schlafengehen einen gehäuften Teelöffel Heilerde mit Wasser einzunehmen. Heilerde hat die Eigenschaft Giftstoffe, die ausgeschieden werden, zu binden und ungefährlich über den Darm zu entfernen. Außerdem wird der zu entgiftende Körper mit wichtigen Mineralien und Spurenelementen versorgt. Ich konnte bei mir selbst bei einem Mangel einen richtigen Heißhunger auf Heilerde feststellen – da konnte ich gar nicht genug bekommen!
Magenprobleme & Sodbrennen: Heilerde sorgt im Magen für einen gesunden Säure & Basen-Ausgleich. Aus diesem Grund hilft sie bei Beschwerden im Magentrakt sehr gut und ist Säurehemmern vorzuziehen.
Darmprobleme: durch ihre Eigenschaft Giftstoffe, Darmgase und Flüssigkeiten zu binden hilft Heilerde ebenso bei Darmbeschwerden. Die Oberfläche des Pulvers hat außerdem eine massierende Wirkung, die dem Darm guttut. Die entzündungshemmende Eigenschaft kommt den Darm ebenfalls zugute.
Leber & Galle: Heilerde hat ebenso die Fähigkeit überschüssige Gallensäure zu binden. Dabei kann sie die Fettverdauung unterstützen, und kann aus diesem Grund nach sehr fettigen Speisen eingenommen werden.
Hinweise zur Einnahme von Heilerde
Damit keine Verstopfung auftreten kann ist immer genügend Flüssigkeit zur Heilerde einzunehmen! Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten ist diese zeitlich so zu verschieben, dass die Erde nicht die Wirkstoffe des Medikaments absorbieren kann!
Das Sonnenlicht ist unser wichtigster Verbündeter für die Bildung von Vitamin D im Körper. Von April bis September findet in unseren Breiten in den oberen Hautschichten mittels der Sonne die Vitamin-D-Synthese statt. Es ist das einzige Vitamin, das wir nicht über die Nahrung aufnehmen müssen, sondern unser Körper selbst bilden kann. Aber dafür müssen wir uns viel im Freien aufhalten, und große Bereiche unseres Körpers – besonders Arme und Beine – dem Sonnenlicht aussetzen. Sonnencreme kann die Vitamin-D-Synthese völlig unterbinden. Problematisch ist außerdem, dass von Oktober bis März oberhalb des 40. Breitengrads (nördlich von Rom) kein Vitamin D gebildet werden kann, auch wenn wir in der Sonne sind.
Funktionen von Vitamin D im Körper
Cholecalciferol (Vitamin D) ist mehr Hormon als Vitamin und galt bisher als reiner Knochenstärker. Ein starker Mangel an Vitamin D ist aus diesem Grund auch hauptsächlich durch die Rachitis bekannt geworden – eine knochendeformierende Krankheit, die besonders zur Zeit der industriellen Revolution die arme und hart arbeitende Bevölkerungsschicht betraf, da diese durch die langen Arbeitszeiten nicht mehr an die Sonne kamen. Vitamin D ist aber für viele andere Vorgänge im Körper wesentlich:
Der Aufbau und Erhalt von Knochen, Zähnen, Gelenken und Muskeln.
Die normale Funktion unseres Immunsystems und die Stärkung der Abwehr gegen Infekte.
Synthese von körpereigenem Antibiotikum und die Reduzierung von Entzündungen im Körper.
Durch den Erhalt des hormonellen Gleichgewichts und Reduktion von oxidativem Stress eine bessere Leistungsfähigkeit, ruhigerer Schlaf und im Allgemeinen mehr Lebensfreude.
Maßgeblich beteiligt an der normalen Zellteilung.
Durch Studien werden immer mehr Bereiche bekannt, in denen Vitamin D im Körper eine wichtige Rolle spielt. Ein guter Vitamin-D-Spiegel ist aus diesem Grund vorbeugend für viele Zivilisationskrankheiten wie Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Depressionen, chronische Entzündungen, Rücken- und Gelenksbeschwerden, Rheuma, Arthritis, Alzheimer und sogar Krebs.
Symptome eines Vitamin-D-Mangels
Durch unseren heutigen Lebenswandel, der hauptsächlich in geschlossenen Räumen stattfindet, leiden fast alle Mitteleuropäer (Bademeister sind wohl auszunehmen) an einem Vitamin-D-Mangel. Die Symptome sind zahlreich und wir müssen vor allem die akuten und die chronischen unterscheiden. Während die ersteren ziemlich schnell behoben werden können, dauert es bei chronischen und degenerativen Schäden bedeutend länger.
Akute Symptome:
Verkrampfen, Zittern oder Schwäche der Muskeln
Antriebs- und Energielosigkeit
Schlafstörungen, Müdigkeit, innere Unruhe und Koordinationsstörungen durch Störungen im Nervensystem
Durchblutungsstörungen und Kältegefühl
Osteoporose und Knochenschäden
Zu den chronischen Symptomen gehören vor allem die bereits oben genannten Zivilisationskrankheiten, die durch einen Vitamin-D-Mangel hervorgerufen werden können. Wenn bereits solche bestehen, braucht es viel Geduld und eine lebenslange Vitamin-D-Zufuhr um sie abzuschwächen oder vielleicht sogar heilen zu können.
Wie nehme ich optimal Vitamin D zu mir?
Die natürlichste und gesündeste Art Vitamin D zu sich zu nehmen ist ein Sonnenbad. In unseren Breiten ist es, wie bereits oben erwähnt, nur von April bis September möglich Vitamin D zu erzeugen. Dafür sollte eine möglichst große Hautfläche besonnt werden, die Sonneneinstrahlung senkrecht auf die Haut treffen (Mittagszeit, wenn die Sonne ihren Höchststand hat), und nur direkt an einem strahlendblauen Tag. Dabei ist Sonnencreme zu vermeiden. Damit die Haut sich langsam daran gewöhnen kann, ist das rechte Mittelmaß wichtig: die ersten Minuten sind die wertvollsten, und ein Sonnenbrand sollte auf jeden Fall vermieden werden! Je nach Hauttyp kann zwischen 5 und 20 Minuten gesonnt werden, ohne dass die Haut zu Schäden kommt. Durch eine langsame Gewöhnung der Haut kann der eigene Lichtschutzfaktor auf bis zu 40 gesteigert werden!
Unsere Nahrungsmittel sind leider sehr Vitamin-D-arm. Selbst wildlebende Meeresfische müssten bevorzugt roh gegessen werden, damit wir genug aufnehmen können (das ist auch einer der Gründe, warum Inuits im Norden kaum von Vitamin-D-Mangel betroffen sind – sie essen hauptsächlich rohen Seefisch). Die Vitamin-D-reichsten Lebensmittel sind Hering, Lachs, Aal, Sardine, Avocado, Pilze und Hühnereier. Der verschmähte Lebertran würde das meiste Vitamin D liefern, und zwar 12.000 Einheiten pro 100g!
Da der heutige Mitteleuropäer selbst im Sommer nicht genügend Vitamin D aufnimmt, lohnt eine Therapie mittels Nahrungsergänzung! Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten – die einen füllen ihren Speicher innerhalb einer Woche mit hochdosiertem Vitamin D auf, während die anderen langsam auffüllen. Da Vitamin D im Körper gespeichert und erst langsam wieder abgebaut wird, kann die Therapie auch über die erste Variante geschehen. Ich habe aber gute Erfahrungen mit der letzteren Variante gemacht, denn durch eine tägliche Einnahme über einen längeren Zeitraum kann der Körper besser profitieren – dabei habe ich mich aber trotzdem über der „empfohlenen“ Dosis eingependelt. Diese liegt bei etwa 800 Einheiten pro Tag – diese bewirkt aber recht wenig und wird einen bestehenden Mangel kaum beseitigen.
Anzustreben ist ein Vitamin-D-Spiegel über 50 ng/ml – bis zu 100 ng/ml ist er unbedenklich. Um den Spiegel um 1 ng/ml anzuheben sind bei einem Körpergewicht von etwa 70kg 10.000 Einheiten erforderlich. Die monatlichen Verluste liegen dabei etwa bei 10 bis 30% – bei Rauchern ist dieser Wert sogar noch höher! Bei dieser Annahme ist eine tägliche Einnahme von etwa 3.000 Einheiten erforderlich um den Spiegel zu halten! Das heißt um den Spiegel anzuheben, muss einiges mehr genommen werden! Bei einer täglichen Einnahme von 4.000 Einheiten dauert es bei einem Ausgangswert von 10 ng/ml also vier Monate um diesen auf 40 ng/ml zu heben.
Aus diesem Grund nehme ich in den Wintermonaten um einiges mehr, dafür in den Sommermonaten kaum (nur wenn ich spüre, dass ich krank werde). Ich nehme mit etwa 50kg Körpergewicht 10.000 Einheiten täglich zum ersten Auffüllen, etwa einen Monat lang, dann von Dezember bis März etwa 5.000 Einheiten – und mir geht es sehr gut damit! Natürlich sollte der Vitamin-D-Spiegel mittels Blutuntersuchung immer wieder überprüft werden, um den optimalen Wert zu erreichen und auch halten zu können. Um diese Mengen bequem einnehmen zu können, kann ich Vitamin-D-Tropfen in Öl empfehlen – sie enthalten 1.000 Einheiten pro Tropfen, und können direkt in den Mund getropft werden. Da diese in einem Öl zugeführt werden, kann der Körper das Vitamin D auch optimal aufnehmen.
Welche zusätzlichen Nahrungsergänzungsmittel sollten zur Vitamin-D-Therapie eingenommen werden?
Vitamin D alleine genügt nicht, um eine gute Versorgung mit Nährstoffen gewährleisten zu können. Besonders während der Vitamin-D-Therapie ist es wichtig auch Magnesium zuzuführen – siehe mein Artikel über Magnesiumöl! Denn sonst können Symptome von Magnesiummangel wie Muskelkrämpfe oder Unruhe auftreten! Außerdem kann bei einem Magnesiummangel und gleichzeitiger Vitamin-D-Einnahme ein Calciumüberschuss auftreten, der die Nieren belasten kann.
Um die Knochen noch besser versorgen zu können, ist außerdem eine Vitamin-K-Einnahme zu empfehlen. Dadurch schützt man seinen Körper vor Verkalkungen und Nierensteine. Symptome eines Mangels können ständig auftretende blaue Flecken sein, die sehr schwer wieder verschwinden. Außerdem treten verstärkt Blutungen auf, und die Blutgerinnung dauert sehr lange.