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Tag: Mond

Der ewige Kreislauf

Der ewige Kreislauf

Der ewige Kreislauf
Der ewige Kreislauf

Jetzt zur Winterzeit, wenn das Leben draußen ruht und die Natur wieder Kraft sammelt um im Frühjahr mit neuem Leben hervorzubrechen, mache ich mir oft Gedanken zum Kreislauf des Lebens. In unseren Breiten gibt es vier Jahreszeiten und das hat dazu geführt, dass die alten Religionen der Kelten und Germanen auch das Leben des Menschen damit in Zusammenhang setzten. Genauso wie der Frühling dem jungen Jahr entspricht, der Sommer der Blüte und Fruchtbarkeit, der Herbst dem Ernten und sanften Welken und der Winter dem Sterben ist es im Leben eines Menschen ebenso: das Wachsen, die volle Fruchtbarkeit und Kraft, das Älterwerden und schließlich das Sterben.

Der Kreislauf im alten Glauben

Das Christentum hat den alten Glauben mit ihren Druiden, Priesterinnen und Schamanen völlig assimiliert und in ihre Religion eingebunden: das Weihnachtsfest entsprach der Wintersonnenwende, Ostern dem Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest, Allerheiligen dem Totenfest und Pfingsten der Sommersonnenwende. Da man den heidnischen Glauben nicht völlig ausrotten konnte (glücklicherweise!), wurden die alten Feiern und Bräuche wie die Kräuterweihe oder der Maibaum, einfach ins Christentum integriert. Jedoch verlor sich dabei fast das Wissen des ewigen Kreislaufs.

Alles hat seine Zeit und das hat auch seinen Grund: im Winter sind wir nicht voll einsatzfähig, weil der Mensch ebenso ruhen sollte wie die Natur. Auch heutzutage bestimmen unsere Hormone unser Wohlbefinden und bei weniger Sonnenlicht wird mehr Melatonin, das Schlafhormon, produziert. Eine Fastenkur im Sommer, wenn es reifes Obst in Überfluss gibt, ist ebenso eine schlechte Idee. Oder eine Entgiftungskur im Herbst, wenn der Körper alles Überschüssige ansetzt um für den Winter vorzusorgen. So bestimmten früher auch die Jahreszeiten welche Arbeiten gerade anstehen: das Pflanzen, das Ernten oder die Ruhe in der Stube mit dem Spinnrad. Aber nicht nur die Jahreszeiten bestimmen den Kreislauf des Menschen…

Der kleine Kreislauf des Mondes

Nicht nur die Sonne verhält sich zyklisch, auch unser Mond. In einem regelmäßigen Kommen und Gehen bestimmt der Mond innerhalb seines 29-Tagen-Zyklus die Ebbe oder Flut, den Zyklus der Frauen und auch die Bewegung der Körpersäfte. Frauen, die regelmäßig im Mondlicht schlafen, passen ihren Zyklus allmählich an den Mond an – auch er dauert 29 Tage und kommt und geht wie der Mond. Leider leben heutzutage viele in überbeleuchteten Städten und verpassen somit das perfekte Zusammenspiel zwischen Zyklus und Mond. Aber auch die Schwangerschaft wird in Monden gemessen – nämlich 10 Monde lang. Auch das wussten unsere Vorfahren und richteten ihr Leben auch nach diesen Mondzyklen. Viele Feste wie Ostern oder Pfingsten werden auch heutzutage nach dem Mondstand angesetzt.

Die Frau im ewigen Kreislauf

Die alte Göttin, die bei den Kelten oder Germanen alles Leben wie auch Tod beherrscht hatte direkten Bezug zu den Frauen des Stammes. Sie erschien immer in ihrer Dreifaltigkeit (unschuldig darf man sich hier fragen, warum der Gott der Christen auch dreifaltig ist, obwohl das Judentum, aus dem, unser Glaube entstanden ist, keine derartige Vorstellung haben) – als Jungfrau, Mutter oder Alte. Genauso gliedert sich das Leben einer Frau – denn bevor sie Mutter ist, stellt sie die junge Frau dar, die in ihrer Jugend das erste Sprießen der Natur darstellte. Früher war diese fanatische Idee einer jungfräulichen Frau, die in die Ehe gehen muss, völlig abwegig – eine Frau war Jungfrau, bis sie ihr erstes Kind gebar und war auch erst dann verheiratet. Als Mutter stellt sie die fruchtbare Göttin, die Früchte hervorbringt, dar. Sie war heilig, denn ohne fruchtbare Frauen, konnte der Stamm nicht überleben. Schließlich ging die fruchtbare Zeit zu Ende und aus der Frau wurde die Alte. Diese standen zwischen dieser Welt und der Anderswelt – sie wussten, welche Kräuter heilen und welche töten konnten. Diese Frauen waren weise und wurden um Rat gefragt und waren somit wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Früher gab es kein Hadern mit dem Alter, denn jeder hatte seinen Platz und wusste, dass alles kommt und vergeht.

Der Kreislauf in unserem heutigen Leben

Wer einen Garten hat, weiß, dass alles seine Zeit hat. Man kann keine Tomaten im Herbst pflanzen, das funktioniert nicht (außer man hat ein beheiztes und beleuchtetes Glashaus). Es gibt immer ein Kommen und Gehen – aber aus dem Gestorbenen entsteht das neue Leben. Im alten Glauben wussten die Menschen, dass die Seele immer wiedergeboren wird – ja, die Hebammen hatten sogar das Talent im Neugeborenen die alte Seele eines Verstorbenen zu erkennen. Es gab keine Angst vor dem Tod, weil auch dieser nur wieder einen Anfang im Kreislauf des Lebens hat. Wer dieses Wissen in sein tägliches Leben integriert und mehr mit dem Rhythmus der Natur lebt, ist glücklicher, gesünder und wahrhaftiger!

Aufbruch für den Neuanfang

Aufbruch für den Neuanfang

Aufbruch für den Neuanfang
Aufbruch für den Neuanfang

Der Beitrag letzte Woche handelte von der Notwendigkeit der Zerstörung des Alten und Überlebten, damit wieder Neues und Gesundes in unser Leben treten kann. Die Natur kann hier als Lehrer gelten, denn hier gibt es nichts Überflüssiges – alles was ist, ist gut und notwendig. Und alles Alte muss sterben. Das mag manchmal grausam wirken, jedoch würde ohne diesen ewigen Rhythmus das Leben auf unserer wunderschönen Erde nicht funktionieren.

Selbstreflexion bei abnehmendem Mond

Wer sich in einem seelischen Tief befindet, kennt sicher das Gefühl, dass alles in Frage gestellt wird. Macht das alles überhaupt noch Sinn? Soll ich so weitermachen? Wie soll es weitergehen? Wer aktiv den Entschluss zur Zerstörung des Alten getroffen hat, und dabei auch die Kraft des Vollmondes nutzt, der wird bei abnehmendem Mond Zeit haben über sich und sein Leben zu reflektieren. Wenn alles Unliebsame und Belastende verbannt wurde, sollte man sich überlegen wie der Neuanfang im Leben aussehen soll.

Genauso wie im Herbst alles abstirbt, hat dann die Natur im Winter einen Stillstand, in welchem sie in-sich-gekehrt ist und es beinahe so wirkt, als würde sie den Atem anhalten. Sie kann auch hier wieder als Vorbild wirken: man braucht Ruhe und Zurückgezogenheit um wieder Kraft zu sammeln für den bevorstehenden Neuanfang. Dabei ist es wichtig nicht nur zu grübeln, sondern auch Gefühle wie Trauer, Wut oder Verzweiflung zuzulassen. Jeder Abschied ist mit Trauer verbunden, auch wenn der Abschied von Überlebten eigentlich erleichtern sollte.

 Neuanfang bei Neumond

Genauso wie der Mond seine Fülle immer weiter abgegeben hat, bis er gar nicht mehr zu sehen ist, haben auch wir, wenn wir uns dazu entscheiden, alles abgegeben, was uns belastet. Unser Leben ist nun ein unbeschriebenes Blatt und kann neu erschaffen werden. Genauso wie sich im Frühjahr die Natur neu erfindet, können das auch wir mit unserem Leben. Wenn wir diesen Neuanfang freudig willkommen heißen und als Schöpfer unseres Lebens auftreten, haben wir eine große Chance!

Zu Neumond steigt unser Energielevel wieder an, und wir können aus dem Vollen schöpfen. Der zunehmende Mond gibt uns dann die Kraft, die wir benötigen, um unser Leben zu gestalten. Der Neuanfang kann beginnen und unser Leben ist wieder im Hoch – das Tief ist überwunden. Im Rhythmus des Mondes nutzen wir auch die entsprechende Zeitqualität, die uns anzeigt wann wir loslassen und wann wir festhalten sollten.

Mondritual für den Neuanfang

Für das Neumond-Ritual solltet ihr in der Zeit des abnehmenden Mondes euren Neubeginn aufschreiben. Was möchtet ihr in eurem Leben willkommen heißen? Wie soll es genau aussehen? Dabei könnt ihr sehr konkret werden – denn geordnete Pläne sind leichter umzusetzen! Schreibt auch die Gefühle auf, die ihr gerne in eurem neuen Hoch haben möchtet.

Für das Ritual in der Neumond-Nacht unterstützt ihr euer Vorhaben wieder mit einem kleinen Altar: legt für jedes der vier Elemente ein Symbol auf den Altar; Steine wie Bergkristall, Amethyst oder Rosenquarz können gut unterstützen; eine angenehme Musik bringt euch in die richtige Stimmung; ätherische Öle oder Räucherwerk reinigen eure Aura und euer Haus.

Wenn ihr wollt, dann ruft die vier Elemente an:

  • Element Erde für die Erdung und die Verwurzelung
  • Element Wasser für die Reinigung und fürs Loslassen
  • Element Luft für die Ideale und Ziele
  • Element Feuer für die Kraft Dinge umzusetzen

Euer aufgeschriebenes Vorhaben für den Neubeginn lest nun laut vor. Am Beginn könnt ihr gerne sagen: „Ich heiße für meinen Neuanfang … in Liebe willkommen“. Zum Schluss zerreißt ihr den Zettel in kleine Stücke und geht damit in die Natur. Übergebt dieses Papier am besten einem kleinen Fluss oder verstreut die Papierschnipsel mit dem Wind.

Ich wünsche euch viel Spaß mit meinen Ritualen zum Mond und schenke euch Kraft für den Neuanfang! Namaste!

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