Natürliche Antibiotika – Ingwer
Heute möchte ich etwas über eines meiner Lieblingsgewürze sprechen – den Ingwer. Woher diese hoch wirksame und schmackhafte Wurzel stammt, ist nicht eindeutig klar, es wird aber der asiatische Raum vermutet. In China und Indien wird Ingwer bereits seit über 4.000 Jahren kultiviert und besitzt in diesen Ländern eine weite Verbreitung in der medizinischen Anwendung. Auch Hildegard von Bingen empfahl Ingwer schon im 9. Jahrhundert als stärkendes Mittel und bei Verdauungsbeschwerden oder Gicht. Laut TCM wirkt er wärmend und ist besonders in den Wintermonaten empfehlenswert – aber auch im Sommer kann man eine schmackhafte Limonade aus Ingwer zubereiten!
Kurzbeschreibung von Ingwer
Die ausdauernde und schilfartige Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 1,5 Metern und wächst in einem warmen und feuchten Klima. Dabei kann das Kraut bis zu einer Seehöhe von 1.500 Metern wachsen. Ingwer ist im asiatischen Raum, in Australien, Afrika, Frankreich und Südamerika verbreitet. Man kann ihn sehr gut selbst aus den Wurzelstöcken ziehen – im Frühjahr oder Herbst werden die Wurzelabschnitte etwa 10 Zentimeter tief in die Erde eingegraben und diese benötigen dann etwa 8 bis 10 Monate bis sie erntefertig sind. Die Pflanze benötigt viel Wasser und auch eine schützende Mulchschicht wird gerne angenommen.
Verwendung von Ingwer
Verwendet wird die frische oder getrocknete Wurzel, am besten in Bio-Qualität. Frisch ist die Wirksamkeit um einiges höher. Man kann Ingwer geschnitten im heißen Wasser wie Tee ziehen lassen, einen frisch gepressten Wurzelsaft im Entsafter herstellen oder auch eine alkoholische Tinktur ansetzen. Der Ingwersaft kann auch äußerlich bei Brandwunden oder Hautinfektionen verwendet werden, da er antibakteriell und antifugal wirkt. Die interessanteste Verwendungsmöglichkeit ist natürlich im Essen – man kann die Wurzel in vielen süßen wie auch pikanten Gerichten verwenden, verleiht dabei dem Gericht eine angenehme Schärfe und hat nebenbei die Wirkung des Ingwers täglich in der Nahrung. Kandierter Ingwer kann bei Halsschmerzen wie ein Hustenbonbon gelutscht werden. Hier habe ich auch über ein hochwirksames pflanzliches Antibiotikum geschrieben, dessen Hautbestandteil ebenfalls der Ingwer ist: Meistertonikum.
Wirkung von Ingwer
Die traditionelle Anwendung ist natürlich bei Erkältungen oder Grippe: eine heiße Limonade mit Zitrone, Ingwer und Honig ist nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch sehr wirksam, da es Hitze in den Körper bringt. Aber auch bei Übelkeit und Verdauungsbeschwerden kann Ingwer verwendet werden. Ingwer ist antibakteriell, schleimlösend, schweißtreibend, entgiftend und entzündungshemmend. Bei Infektionen mit Escherichia coli, Helicobacter pylori, Listerien, Salmonellen, Staphylococcen, Candida und Hepatitis kann Ingwer verstärkend eingenommen werden. Dabei kommt nämlich die wichtigste Eigenschaft zum Tragen: er wirkt erweiternd auf die Blutgefäße, regt den Kreislauf an und dadurch sind andere Kräuter wirksamer. Ingwer ist genauso gut schmerzstillend wie Ibuprofen und wirkt wie ein Codein-Sirup gegen Husten. Auch die Darmflora wird positiv beeinflusst und die Toxizität von Giften wie Schwermetallen verringert. Ein wunderbares natürliches Antibiotikum, das am besten täglich verwendet wird!