DIY – Schafgarbensalbe
Die Schafgarbe blüht nun überall wunderschön und da ich diese Heilpflanze liebe, möchte ich euch heute ein ganz schnelles Salbenrezept verraten. So könnt ihr die Heilwirkung der Schafgarbe ganz leicht in Salbenform bringen und am ganzen Körper verwenden. Das Kraut ist sehr leicht an ihren Blättern zu erkennen, denn diese sind ganz feingliedrig und in viele kleine „Unterblätter“ unterteilt. Auch der Geruch ist ganz eindeutig und sehr aromatisch – wer einmal an einer Schafgarbe geschnuppert hat, wird den Duft nicht mehr vergessen. Für eine eindeutige Bestimmung aber bitte immer ein Bestimmungsbuch verwenden oder noch besser sich von einer kräuterkundigen Person helfen lassen!
Die Schafgarbe
Das Kraut ist für viele Bereiche einsetzbar und so etwas wie ein Tausendsassa in der Anwendung. Allein der Name verrät aber das Haupteinsatzgebiet – und zwar Achillea millefolium. Es heißt der griechische Held Achilles habe seine Wunden stets mit Schafgarbe behandelt. Und auch Hildegard von Bingen empfahl Operationen nur unter dem sogenannten „Schafgarbenschutz“ durchzuführen. Ohne Desinfektionsmittel war es früher natürlich höchstgefährlich zu operieren – da konnte selbst eine kleine Zahnextraktion zu tödlichen Infektionen führen. Hildegard von Bingen empfahl drei Tage vor einer Operation und bis zu 10 Tage nachher drei Messerspitzen Schafgarbenpulver in Schafgarbentee aufzulösen und dreimal täglich zu trinken. Damit soll die Wundheilung ohne weiterer Komplikationen glatt und gut verlaufen! Aber auch heutzutage empfehlen viele Heilpraktiker und sogar Ärzte, diesen Schutz, denn er wirkt!
Grundsätzlich wirkt ein Tee aus Schafgarbe blutreinigend, krampflösend und blutstillend. Der Verdauungsapparat wird beruhigt und Blähungen, Magenschmerzen oder Darmkrämpfe lassen nach. Darüber hinaus wird die Galleproduktion angeregt und fettreiche Speisen können somit besser verdaut werden. Aus diesem Grund kann man Schafgarbe auch im Essen mitkochen! Äußerlich angewendet hilft das Kraut gut gegen entzündete Haut, angegriffene Schleimhäute und Wunden. Auch Hämorrhoiden oder Menstruationskrämpfe können mit warmen Schafgarbenauflagen gelindert werden. Bei all diesen tollen Eigenschaften aber immer aufpassen – denn es gibt Pollenallergiker, die auch auf die Schafgarbe reagieren!
DIY – die schnelle Schafgarbensalbe
Früher wurden frische Kräuter in heißem Schweinefett, Rindertalg oder Ziegenfett gesiedet um daraus Salben herzustellen. Das ist heutzutage eher unüblich, denn viele wollen sich nichts Tierisches auf die Haut schmieren. Deshalb habe ich angefangen diese schnellen Salben mit Kokosfett herzustellen! Diese Salben duften wunderbar, sind leicht zu machen und rein pflanzlich. Außerdem hat das Kokosfett auch alleine eine tolle Heilwirkung auf unsere Haut. Bitte aber Bio-Kokosöl aus verantwortungsvollem Anbau kaufen!
- In einem ausgewaschenen Marmeladeglas wird das Kokosöl (Menge richtet sich nach der gewünschten Salbenmenge und wie viele Kräuter ich zur Verfügung habe) in einem heißen Wasserbad (Topf auf dem Herd mit gering eingestellter Platte) langsam geschmolzen.
- Ist das Öl geschmolzen, gibt man die zerkleinerten Schafgarbenblüten und –blätter hinzu und erhitzt das heiße Wasser auf etwa 70 Grad (es sollte nicht kochen).
- Dann wird das Öl mit den Kräutern über Nacht auf dem Herd stehen lassen und am nächsten Tag wieder langsam verflüssigt. So können die heilenden Bestandteile in das Kokosöl übergehen.
- Das flüssige Öl wird dann mit einem sauberen Tuch gesiebt um die Kräuter zu entfernen und in Cremedöschen gefüllt. Fertig!
Es ist wichtig, die Salbe im Kühlschrank aufzubewahren, denn sonst kann das Kokosöl bei warmer Zimmertemperatur flüssig werden. Die Salbe kann zur Wundheilung, bei Hämorrhoiden, Cellulite, entzündeter Haut oder Bauchkrämpfen aufgetragen werden. Um sie leichter zu verteilen, immer mit nassen Händen einmassieren.
Gutes Gelingen!