DIY – Pechsalbe aus dem Wald
Heute gibt es wieder einmal einen Do-it-yourself Artikel. Da ich letzte Woche eine Pechsalbe aus Fichtenharz gerührt habe, möchte ich euch diese kleine Kostbarkeit natürlich nicht entgehen lassen! Pech ist die österreichische Bezeichnung für Harz – hat also nichts mit dem sprichwörtlichen Pech zu tun. Das Harz eines Baumes (hier der Fichte) ist sozusagen das Wundverschluss-Material der Bäume. Wenn man dieses in großer Menge beziehen möchte, werden dem Baum kleine Wunden zugefügt und dann, wenn das Harz härter wird, am Baum entnommen. Da aber der einzelne keine großen Mengen an Harz benötigt und auch der Baum nicht geschwächt werden soll, geht man am besten mit offenen Augen in den Wald und sammelt das Harz, das uns die Natur freiwillig schenkt! Es klebt an der Rinde des Baumes und wenn es reif zum Pflücken ist, lässt es sich leicht herunterbrechen.
Schritt für Schritt zur Pechsalbe
Alles was ihr für diese tolle Salbe benötigt ist Olivenöl, am besten Bioqualität, Bienenwachsplättchen (gibt es im Kosmetikbedarf) oder reines Bienenwachs als Platten (müssen noch zugeschnitten werden) und gesammeltes Fichtenharz. Die Menge richtet sich natürlich nach dem gefundenen Harz und wie fest oder weich die Salbe werden soll, aber als Grundmenge (und zum Rechnen) benötigt man etwa auf 100gr Olivenöl 15gr Bienenwachs. Harz kann man zu dieser Menge 30 bis 40 gr geben. Ich habe auf 50gr Öl etwa 20gr Harz und dazu etwa 8gr Bienenwachsplättchen genommen. Außerdem nimmt man zwei alte Marmeladegläser, weil diese nachher weggeschmissen werden müssen (das Harz lässt sich fast nicht mehr vom Glas lösen), eine alte Strumpfhose und Cremetiegel.
- Zuallererst gibt man die Menge Olivenöl und das Harz in ein Marmeladeglas und stellt dieses in ein heißes Wasserbad. Man benötigt an die 60°C um das Harz zu schmelzen und es dauert lange. Mit einem kleinen Holzstäbchen kann man mithelfen und das Harz zerkleinern. Aber rechnet etwa eine Stunde ein, bis sich das Harz gelöst hat und nur mehr ein grauer Schlatz übriggeblieben ist. Dieser löst sich nicht mehr auf.
- Dann stülpt ihr die Strumpfhose über das andere Marmeladenglas und gießt das Olivenöl-Harz-Gemisch hinein. Wieder in das heiße Wasserbad stellen.
- Anschließend gebt ihr das Bienenwachs dazu und wartet bis dieses geschmolzen ist.
- Ist alles flüssig, macht ihr am besten eine Tellerprobe: einen Tropfen der Salbe auf einen kalten Teller geben und die Konsistenz der Salbe überprüfen. Gegebenenfalls noch etwas Bienenwachs hinzufügen.
- Dann wird die heiße Salbe in die Tiegel gefüllt. Bitte erst auskühlen lassen und dann erst den Deckel schließen, sonst fängt die Salbe zu schwitzen an.
- Fertig!
Pechsalbe – wofür kann man sie verwenden
Natürlich ist die Salbe wundverschließend und kann sowohl auf alte als auch auf frische Wunden gegeben werden. Sie wirkt dabei antibakteriell und kann die Wundheilung positiv beeinflussen. Die Salbe kann aber auch bei Gelenksbeschwerden und Rheuma sehr gut angewendet werden. Dabei ist sie schmerzstillend und beruhigend. In den Wintermonaten ist sie außerdem wohltuend bei Husten und Schnupfen – einfach auf die Brust auftragen und einmassieren, die ätherischen Öle der Fichte lösen Schleim und beruhigen den Husten. Da die Pechsalbe auch bei Fieberblasen wirkt, kann eine kleine Menge bei selbstgemachtem Lippenbalsam beigemengt werden, dann wirkt sie vorbeugend bei Lippenherpes. Alles in allem duftet sie wunderbar nach Wald und hat auch aufs Gemüt eine beruhigende und entspannende Wirkung. Sie erdet und macht uns stark und kräftig, wie die Fichten im Wald!