DIY – Grippeessig

DIY – Grippeessig

DIY - Grippeessig
DIY – Grippeessig

Ich liebe naturtrüben Apfelessig, denn dieser ist ein kleines höchst gesundes Kraftpaket – ich habe ihn in diesem Artikel bereits vorgestellt! Jetzt möchte ich ein ganz einfaches, aber sehr wirksames Rezept vorstellen, das uns besonders durch den anspruchsvollen Herbst und Winter gesund und munter bringen wird. Denn mit Grippe und Co. sollten wir unser Immunsystem stärken und es so unterstützen, damit Viren und Bakterien keine Chance bekommen. Neben einem guten Vitamin D-Status kann das tägliche Trinken des Apfelessig-Honig-Wassers gute Dienste erfüllen. Wenn sich dann doch Halskratzen einstellen sollte, kann man mit diesem Grippeessig und Honig im warmen Wasser eine schnelle und gut wirksame Erkältungslimonade machen, die äußerst gesund ist!

Kräuter im Grippeessig

Welche Kräuter gebe ich in den Grippeessig? Es sind vor allem antibakterielle Heilpflanzen, die bei Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, Halsschmerzen und verstopfter Nase unterstützend wirken und dem Körper die Kraft geben selbst gegen die Krankheit zu kämpfen. Ich nehme einmal die Braunelle, die ich bereits hier vorgestellt habe. Sie ist ein Kraftpaket, das selbst bei Diphterie wirksam ist! Dann noch den Quendel (siehe hier) – er ist schleimlösend, hilft gegen Husten und ist durch das enthaltene Thymol antibakteriell und desinfizierend. Das Mädesüß (in diesem Blog-Artikel könnt ihr mehr darüber lesen) beinhaltet Salizylverbindungen, die auch im Aspirin enthalten sind. Diese wirken bei Schmerzuständen und bei Fieber. Der Spitzwegerich (siehe hier) ist ebenfalls antibakteriell, schleimlösend und äußerst wirksam bei Husten. Mit diesen vier höchst wirksamen Heilkräutern, die am besten an einem warmen und sonnigen Tag gepflückt werden, ist unser Grippeessig ein großartiges Grippemittel, das uns durch die kalte Jahreszeit bringt!

DIY – Grippeessig

Die Herstellung des Grippeessigs ist sehr einfach und kann schnell und unkompliziert selbst gemacht werden. Wir benötigen dazu einen Liter guten, naturtrüben Apfelessig, die vorgestellten Kräuter (jeweils eine kleine Handvoll Braunelle, Quendel, Blütendolden des Mädesüß und Spitzwegerich) und eine Glasflasche.

  • Alle Kräuter werden an einem sonnigen Tag gepflückt (es können auch getrocknete Kräuter verwendet werden, wenn man nicht alle Kräuter an einem Tag findet) und ausgeschüttelt, damit alle Käferchen fliehen können.
  • Die Kräuter werden dann in die Glasflasche gegeben und mit dem naturtrüben Apfelessig übergossen.
  • Das Ganze wird nun so lange an einem kühlen und dunklen Platz gestellt bis die Kräuter verblasst sind. Das dauert vier bis acht Wochen.
  • Dann können die Kräuter entweder im Essig belassen werden (es schaut sehr dekorativ aus) oder auch über ein feines Sieb abgegossen werden.
  • Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, Grippe, Halsentzündung, Bronchitis oder ähnliches nimmt man ein Glas mit warmen Wasser (kein heißes Wasser verwenden, sonst werden die guten Inhaltsstoffe zerstört!) und gibt zwei Teelöffel Grippeessig und einen Teelöffel Honig hinein (bei Kindern kann man auch zwei Löffel nehmen, dann ist es süßer). Dieser Drink wird langsam getrunken. Gerne auch stündlich!

Das Tolle ist, dass auch Kinder den Grippeessig nehmen können – anders als bei einer Tinktur ist kein Alkohol enthalten. Durch den Apfelgeschmack und den Honig schmeckt der Erkältungstrunk angenehm mild und gut wie eine Limonade!

Braunelle – das Wiesenwunder

Braunelle – das Wiesenwunder

Braunelle - das Virenwunder
Braunelle – das Virenwunder

Kaum einer beachtet den unscheinbaren Lippenblütler, der den ganzen Sommer unermüdlich auf unseren Wiesen wächst – die Braunelle. Dabei sind ihre Inhaltsstoffe höchst interessant und wirksam. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin wird diese Pflanze verwendet – bei nichts geringerem als Krebs oder Tuberkulose! Früher gegen Diphterie verwendet, offenbart diese Wiesenblume nun ihr ganzes Potential – ob Herpesviren oder psychischen Erkrankungen wie ADHS – wir sollten der Braunelle unsere Aufmerksamkeit schenken!

Braunelle – Aussehen und Wirkung

Die Braunelle kommt in Mitteleuropa fast überall vor und wächst im Flachland genauso wie auch bis zu 2.000 Meter Seehöhe. Bei uns auf etwa 1.000 Meter Höhe wächst sie schon den ganzen Sommer unermüdlich in den Weidewiesen und man findet sie häufig in kleinen Polstern, ähnlich dem Quendel. Die Blüten ähneln dem Lavendel oder auch dem Thymian, ihnen fehlt aber der charakteristische Duft. Der Stängel ist recht fest und widerstandsfähig und zeigt damit, dass er voll mit Mineralstoffen ist. Die Blätter sind lanzettenförmig und ähneln ebenfalls dem wilden Thymian oder Quendel. Auch an Waldwegen kann man der kleinen Pflanze begegnen, sammeln sollten wir sie aber an vollsonnigen Standorten, denn dort ist ihre Heilkraft am größten!

Wie bereits erwähnt ist diese Heilpflanze bei den Chinesen bereits seit langer Zeit in Verwendung und auch die Indianer verwendeten die Braunelle bei Fieber, Husten, fürs Herz oder auf Wunden. Auch bei uns wurde die Braunelle früher oft in Heilkräutermischungen verwendet. Der Wirkstoff Prunellin ist laut klinischen Studien bei Herpesviren hoch wirksam. Darüber hinaus finden wir noch Rosmarinsäure in der Pflanze und dieses Paket ist antibakteriell und entzündungshemmend. Verwendet werden kann die Pflanze roh im Salat oder in Smoothies, als Tee, in Tinkturen oder im Kräuteressig.

DIY – Rezepte mit der Braunelle

Nächste Woche stelle ich euch den sehr wirksamen Grippeessig vor, und auch da ist die Braunelle ein wichtiger Wirkstoff! Heute möchte ich euch zwei andere einfache, aber sehr wirksame Rezepte vorstellen – und zwar einen Lippenbalsam bei Fieberblasen und eine Tinktur bei Erkältungskrankheiten!

Für den Lippenbalsam benötigt ihr ein Marmeladeglas, eine Handvoll Braunelle, ein gutes natives Olivenöl und Bienenwachs (eventuell noch ein paar Tropfen ätherisches Melissenöl).

  • Die gesammelten Braunellepflanzen werden ausgeschüttelt, damit keine Tierchen im Öl sind.
  • Dann werden diese in ein sterilisiertes Marmeladeglas gegeben und mit sehr gutem Olivenöl übergossen, damit die Blüten und Blätter gut darin schwimmen.
  • Das Glas wird nun etwa vier Wochen auf eine helle und sonnige Fensterbank oder auf der Terrasse in die Sonne gestellt.
  • Danach das Öl über ein feines Sieb abseihen und das Glas mit dem Öl in ein warmes Wasserbad stellen. Das Öl sollte nicht mehr als 70 Grad erreichen.
  • Dann werden auf 50 Gramm Öl etwa 10 Gramm Bienenwachs gegeben. Dieses sollte langsam schmelzen.
  • Wenn alles geschmolzen ist, könnt ihr bei Bedarf, wenn das Öl weiter abgekühlt ist, auch ein paar Tropfen ätherisches Melissenöl hinzufügen.
  • In sterilisierte Döschen füllen und erkalten lassen. Beschriften und fertig! Der Balsam ist etwa ein Jahr haltbar und kann bei Bedarf auf die Lippen gegeben werden – am besten schon bei den ersten Anzeichen einer entstehenden Fieberblase!

Für die Tinktur benötigt ihr lediglich ein Marmeladeglas, eine Handvoll Braunelle und Ansatzkorn.

  • Die Braunelle wird zerkleinert in ein sterilisiertes Marmeladeglas gegeben und mit Ansatzkorn übergossen, damit alles bedeckt ist.
  • Nun wird das Glas so lange auf einer warmen Fensterbank stehen gelassen, bis die Pflanzen darin ausgebleicht sind. Dann ist der ganze Wirkstoff in den Alkohol übergegangen.
  • Die Tinktur über ein feines Sieb abgießen und in eine dunkle Flasche füllen.
  • Beim ersten Anzeichen von Halskratzen oder einer sich nähernden Fieberblase die Tinktur tropfenweise in einem Glas Wasser einnehmen (etwa 10 Tropfen) bis zu viermal am Tag!
  • Die Tinktur ist mindestens ein Jahr haltbar.

Gutes Gelingen!

Mädesüß – das pflanzliche Aspirin

Mädesüß – das pflanzliche Aspirin

Mädesüß – das pflanzliche Aspirin
Mädesüß – das pflanzliche Aspirin

An unseren kleinen Bachufern am Rindlberg blüht das Mädesüß und verströmt seinen einzigartigen Duft. Diese Pflanze mit den auffälligen bauschigen Blüten ist lange Zeit, bevor es entzündungshemmende Schmerzmittel gab, bei Grippe, Kopfschmerzen und anderen Schmerzzuständen verwendet worden. Als alte Druiden- und Heilpflanze galt das Mädesüß mit seinen Salizylverbindungen lange Zeit als gut verträgliches, pflanzliches Schmerzmittel und wir verdanken ihr auch die Erfindung des Aspirins – denn im 19. Jahrhundert konnte man den Wirkstoff identifizieren und ihn synthetisch herstellen. Den Namen verdankt die Pflanze ihrer Eigenschaft als Süßungs- und Geschmacksmittel, wurden doch mit den Blüten der Met gewürzt.

Mädesüß – Aussehen und Wirkung

Diese Pflanze lässt sich recht einfach identifizieren – man findet Mädesüß an Bachufern und feuchten Wiesen, es blüht im Juli und August mit auffälligen bauschigen Blütendolden und dabei duftet alles nach der alten Heilpflanze. Den Duft könnte man beinahe als medizinisch bezeichnen – ich finde es riecht leicht nach Pflaster oder Leukoplast. Viele beschreiben den Duft auch als marzipanartig oder nach Mandeln duftend. Der Geruch ist sehr beruhigend und aus diesem Grund wurde Mädesüß früher auch am Boden der gefegten Stube verteilt, um den heilenden Duft im Haus zu verteilen.

Aufgrund der darin enthaltenen Salicylate wirkt ein Tee oder eine Tinktur aus Mädesüß gegen grippale Infekte, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, rheumatische Beschwerden oder Fieber. Der starke Duft kann bei Überdosierung aber auch Kopfschmerzen verursachen! Die entzündungshemmende und harntreibende Wirkung kann besonders mit einem Tee erreicht werden – als Erkältungstee kann man Mädesüß mit Holunderblüten, Thymian (bzw. Quendel) und Lindenblüten mischen. Mit Honig und Ingwer als Wirkungsverstärker verfeinert hilft dieser Erkältungstrunk schnell wieder auf die Beine zu kommen.

DIY – Rezepte mit Mädesüß

Ich habe dieses Jahr neben dem getrockneten Kraut als Tee Mädesüß auch in einer Tinktur und als Sirup verarbeitet. Die Tinktur hilft besonders gut gegen Kopfschmerzen und kann tropfenweise im lauwarmen Wasser eingenommen werden. Der Sirup schmeckt erfrischend und gut, kann aber auch medizinisch benutzt werden – mit warmem Wasser aufgegossen hilft er natürlich ebenfalls bei Erkältungskrankheiten und Kopfschmerzen!

Für die Tinktur benötigt ihr eine Handvoll frische Mädesüß Dolden und Blätter, Ansatzkorn und ein Marmeladeglas:

  • Die Dolden und Blätter ausschütteln damit keine kleinen Tierchen verarbeitet werden.
  • Danach das Kraut in das mit kochendem Wasser sterilisierte Marmeladeglas geben und so weit mit Ansatzkorn aufgießen, dass das Kraut gut bedeckt ist.
  • Etwa drei bis vier Wochen stehen lassen bis die Farbe verblichen ist und danach mit einem feinen Sieb abseihen.
  • In eine dunkle Flasche einfüllen, beschriften und fertig!
  • Die Tinktur hält locker ein Jahr und kann bei Bedarf eingenommen werden.

Den Sirup habe ich mit frischen Apfelminzeblättern verfeinert, damit der Geschmack abgerundet ist. Du benötigst ein großes Glas mit Deckel, drei Handvoll Mädesüß-Dolden, genauso viel Minzblätter, ein Kilo Gelierzucker, eineinhalb Liter Wasser und eine Zitrone.

  • Die Dolden wie auch die Minzblätter gut ausschütteln und in das sterilisierte Glas geben.
  • Die Zitrone heiß abwaschen, in Scheiben schneiden und ebenfalls ins Glas geben.
  • Danach den Zucker über das Ganze gießen und mit dem Wasser auffüllen.
  • Den angesetzten Sirup drei Tage lang warm, am besten in der Sonne, stehen lassen.
  • Danach den Sirup über ein Baumwolltuch oder ein feines Sieb absieben und in sterilisierte Flaschen füllen.
  • Mit Wasser verdünnt schmeckt der Sirup herrlich erfrischend und süß!
DIY – Arnikaöl

DIY – Arnikaöl

DIY – Arnikaöl
DIY – Arnikaöl

Meine Lieben, ich muss mich entschuldigen, ich habe jetzt – ach du Schreck – 5 Wochen nichts in meinem Blog geschrieben. Ich war jedes Wochenende so beschäftigt mit Heilkräuter sammeln, Öle und Tinkturen ansetzen und ganz neu habe ich mich an Blütenessenzen herangetraut. Dazu nächste Woche mehr! Diese Woche erzähle ich euch von der Arnika, eine Alpenblume mit ganz erstaunlichen Eigenschaften. Auch bei uns auf nicht ganz 1.000 Meter Höhe im Waldviertler Nordwald findet man diese heilkräftige Pflanze noch, die teilweise fast ausgerottet ist. Aus diesem Grund ist ganz wichtig, nie die ganze Pflanze auszurupfen! Von einer netten Bäuerin aus der Steiermark habe ich den Tipp bekommen nur die Blütenblätter zu sammeln und pro Blüte zwei bis drei Blütenblätter stehen zu lassen. Dann finden die Bienen die Blüten zum Befruchten, die Arnika kann sich weiter ausbreiten, aber wir können uns trotzdem die heilkräftige Wirkung zunutze machen, zum Beispiel im Arnikaöl.

Die Arnika

Diese wunderschöne Pflanze mit den riesigen, ziemlich zerrupft aussehenden Blüten, ist eine der wichtigsten im österreichischen Alpenraum. Sie ist leicht giftig und reizend, deshalb darf sie nie innerlich eingenommen werden. Traditionell wird Arnika zu einer Tinktur verarbeitet, die auf Prellungen, schmerzende Gelenke und schlecht heilende Wunden aufgetragen und einmassiert wird. Das ist aber mitunter für empfindliche Personen oder heikle Hautareale oft sehr austrocknend und reizend. Aus diesem Grund setze ich ein Öl an mit Arnikablütenblättern. Dieses kann gut einmassiert werden, das Öl ist pflegend und die Wirkstoffe der Arnika gehen dennoch gut in die betreffende Stelle hinein. Man kann das Arnikaöl bei blauen Flecken, Prellungen oder Verstauchungen anwenden. Darüber hinaus noch bei arthritischen oder rheumatischen Beschwerden. Auch zur Narbenpflege oder bei schlecht heilenden Wunden (niemals anwenden, wenn diese Wunden noch offen oder gar blutig sind!) kann das Arnikaöl verwendet werden. Bitte vorsichtig und niedrig dosieren, denn manche Personen vertragen Arnika nicht gut!

DIY – Arnikaöl

Man benötigt einige frische Arnikablütenblätter, gutes natives Olivenöl und ein Marmeladenglas. Wie gesagt beim Sammeln bitte die Blüte mit zwei, drei Blütenblättern stehen lassen. Und auch nur bei sonnigem und trockenem Wetter sammeln, denn bei Regenwetter haben die Blüten keine Kraft.

  1. Die Arnikablütenblätter locker im Marmeladenglas schichten und darauf achten, dass keine kleinen Käfer oder andere Insekten auf den Blütenblättern sitzen.
  2. Dann das Olivenöl über die Blüten gießen bis alle gut bedeckt sind. Dann noch zur Sicherheit etwas mehr Öl ins Glas geben – die Blütenblätter dürfen nicht an der Oberfläche schwimmen, sondern darunter, sonst kann das Öl zu schimmeln anfangen!
  3. Das Öl sollte nun an einer hellen und leicht sonnigen Fensterbank für drei bis vier Wochen durchziehen.
  4. Dann über ein feines Sieb oder, noch besser, ein Baumwolltuch absieben und gut ausdrücken.
  5. Das Öl in eine dunkle Flasche füllen. Es ist etwa ein Jahr gut haltbar und kann sofort verwendet werden.

Gutes Gelingen!

DIY – Hollersirup

DIY – Hollersirup

DIY – Hollersirup
DIY – Hollersirup

Bei uns blüht gerade der Holunder und ich möchte euch ein gutes Rezept für selbstgemachten Holunderblütensirup – in Österreich Hollersirup – vorstellen. Der schwarze Holunder gilt seit langer Zeit als heiliger Baum, der mit den Toten in Verbindung steht. Gewidmet ist er der Holla – also der alten großen Muttergöttin oder der Erdgöttin, die lange Zeit verehrt wurde. Denn sie steht an der Schwelle zwischen Leben und Tod und kann wie in den Raunächten furchteinflößend sein, aber im Frühling auch wieder alles zum Blühen bringen. Seit jeher bringt es Unglück einen Holunder zu fällen und jedes Haus sollte einen Baum haben. Dabei sucht er sich selbst den Platz aus. In unserem Garten wachsen sehr viele Holunder, und ich bringe es nicht übers Herz auch nur einen umzuschneiden!

Der Holunder

Der Holunder kommt in unseren Breitengraden sehr häufig vor und erfreut uns im frühen Sommer mit seinen duftenden Blüten und im Spätsommer mit seinen Beeren. Die Blüten wie auch die Beeren werden naturheilkundlich verwendet. Ein Tee aus getrockneten Holunderblüten ist schweißtreibend, entzündungshemmend und schmerzstillend und kann aus diesem Grund bei Erkältungen oder Husten getrunken werden. Die schwarzen Beeren sind roh leicht giftig – was sich mit Übelkeit und Erbrechen zeigen kann – im gekochten Zustand jedoch zerfällt das giftige Sambunigrin und die Beeren können als Saft oder Marmelade genutzt werden. Sie enthalten viel Vitamin C und sind antioxidativ. Besonders die Falvonoide und Phenole sind wahre Radikalenfänger und sehr gesund! Um sein Immunsystem in der kalten Jahreszeit zu stärken, empfiehlt es sich regelmäßig Wasser mit Hollersirup zu trinken. Besonders Kinder trinken gerne dieses aromatische und süße Getränk!

DIY – Hollersirup

An einem klaren Tag sammelt man die duftenden Dolden am Holunderbaum. Bitte achtet darauf, dass ihr dem Baum noch ein paar Dolden lasst, damit er nicht zu geschwächt wird. Ihr benötigt noch ein großes Glas mit Deckel, Wasser, Zucker, Zitronen und eventuell Zitronensäure.

  1. Die gesammelten Dolden ausschütteln, damit die kleinen schwarzen Käfer, die so gerne in den Blüten sitzen, flüchten können.
  2. Das Glas mit kochendem Wasser sterilisieren und zwei Liter Wasser mit zwei Kilo Zucker in dem Glas vermengen.
  3. Dann eventuell 20 Gramm Zitronensäure hinzufügen. (Zitronensäure ist kein natürliches Produkt und wird auf einem Schimmelpilz gezüchtet. Falls ihr es dennoch dazugeben möchtet – es ist nicht giftig – auch ich gebe es dazu.)
  4. Zwei Bio-Zitronen heiß abwaschen und ebenfalls in die Wasser-Zucker-Mischung geben.
  5. Alles gut mit einem Kochlöffel durchrühren bis sich der Zucker gelöst hat.
  6. Dann etwa 40 Holunderblütendolden hinzufügen. Diese mit dem Kochlöffel unter die Mischung ziehen.
  7. Die Mischung wird drei Tage lang an einem warmen Ort stehen gelassen.
  8. Alles über einem feinen Sieb abschütten und in sterilisierte Gläser füllen. Fertig ist der Hollersirup!

Der Sirup schmeckt auch sehr gut als erfrischendes Sommergetränk mit halb Weißwein, halb Mineralwasser und Minz- oder Melisseblättern – ein selbstgemachter Hugo 🙂

Gutes Gelingen!

Das wunderbare Apfelessig-Honig-Wasser

Das wunderbare Apfelessig-Honig-Wasser

Das wunderbare Apfelessig-Honig-Wasser
Das wunderbare Apfelessig-Honig-Wasser

Das Trinken von Apfelessig hatte seinen großen Boom in den 90er Jahren – da wurde es als großes Heilmittel überall vermarktet und viele Bücher dazu geschrieben. Dann ist es immer mehr in Vergessenheit geraten – zu Unrecht, denn der Apfelessig – und Honig sowieso – sind ein altes und Jahrtausende lang genutztes Mittel gegen diverse Beschwerden. Als tägliches Ritual in lauwarmen Wasser genossen, hilft das Apfelessig-Honig-Wasser dem ganzen Organismus und kann einigen Beschwerden vorbeugen!

Geschichte des Apfelessigs

Die Verwendung von Essig als Lebens- und Heilmittel ist sehr alt. Bereits die alten Babylonier und Ägypter verwendeten Essig als Würz- und Konservierungsmittel. Die Legionäre im alten Rom hatten Essig bei ihren Eroberungszügen immer bei sich – da er schlechtes Trinkwasser trinkbar machen konnte und gut gegen Darmerkrankungen half. Da aber Geschirr und auch die Wasserleitungen im römischen Reich oft aus Bleiverbindungen waren, zogen sich die Römer mit dem Trinken von Essig Vergiftungen zu – die Essigsäure löste das Blei aus den Schüsseln. Im Mittelalter wurden Waschungen mit Essig empfohlen, um die Kranken zu reinigen und zu heilen und während der Pestzeit wurde Essig zur Desinfizierung empfohlen. Zu Desinfizierungszwecken wurde Essig bis ins 18. Jahrhundert verwendet, und in Osteuropa wird Essig heutzutage noch sehr gerne getrunken. Der amerikanische Arzt Dr. Jarvis hat Anfang des 20. Jahrhunderts unter anderem auch die Vorteile des Apfelessigs in einem Buch veröffentlicht, da er als Landarzt in Vermont die Hausmittel der Bevölkerung studierte.

Gesundheitliche Wirkung von Apfelessig

Apfelessig regt die Bildung von Verdauungssäften an und unterstützt damit besonders die Fett- und Kohlenhydratverdauung. Aus diesem Grund wird er bei Diäten oft als Fettverbrenner beworben – dabei unterstützt er eigentlich nur die Verdauung, die Nährstoffe werden besser verwertet und aus diesem Grund hat man weniger Hunger. Lustigerweise reduziert sich der Gusto auf Süßes radikal, das habe ich bereits nach ein paar Tagen bemerkt! Der Grund dürfte in der Regulierung des Blutzuckerspiegels liegen, da Schwankungen verhindert werden. Das ist besonders bei Diabetes wertvoll und kann hier auch eingenommen werden. Auch der Cholesterinspiegel normalisiert sich, wenn man regelmäßig Apfelessig zu sich nimmt. Obwohl Essig sauer ist, wird er im Körper basisch verstoffwechselt und hilft bei Übersäuerung. Besonders der hohe Anteil an Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium unterstützt den Körper.

Apfelessig-Honig-Wasser am Morgen

Am besten nimmt man jeden Morgen auf nüchternen Magen ein Glas mit lauwarmen Wasser, zwei Teelöffel naturtrüben Apfelessig und einen Teelöffel Honig zu sich. Bis zum Frühstück sollte man dann etwa 15 Minuten warten. Es schmeckt sehr mild und bekömmlich und man merkt bereits nach ein paar Tagen die Wirkung: die Verdauung funktioniert sehr gut, das Hautbild wird schöner, der Heißhunger auf Süßigkeiten verschwindet und auch das Immunsystem arbeitet besser. Der zusätzliche Honig versorgt den Körper noch mit vielen wertvollen Stoffen und zerstört Bakterien im Körper. Der Apfelessig hat durch die saure Vergärung viele Milchsäurebakterien, die eine probiotische Funktion auf den Darm haben – er ist aber viel billiger als so manche Probiotika aus der Apotheke! Diese Stoffe helfen auch gegen Entzündungen im Körper wie Arthritis, Rheuma, Gicht oder Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Auch Allergien werden unter der Einnahme positiv beeinflusst. Ganz wichtig ist es aber, einen hochwertigen Bio-Apfelessig zu verwenden, der nicht gefiltert, also naturtrüb ist – nur dann sind alle wichtigen Stoffe enthalten!

DIY – Maiwipferlsirup

DIY – Maiwipferlsirup

DIY – Maiwipferlsirup
DIY – Maiwipferlsirup

Jetzt im Mai treiben die Bäume wieder voll aus und auch die Fichten bekommen ihre hellgrünen neuen Triebe – bei uns in Österreich auch Maiwipferl genannt. Durch die Sonne, die längeren Tage und das milde Frühlingswetter stehen die Fichten im Saft und ihre enorme Kraft findet sich in diesen grünen Trieben wieder. Außerdem sind sie vollgepackt mit ätherischen Ölen und helfen aus diesem Grund gut gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Schon seit jeher wird im Frühjahr der Maiwipferlsirup für den nächsten Herbst und Winter angesetzt – das ist ganz einfach und ist sehr gesund!

Die Fichte

Die Fichte ist bei uns in Österreich ein weit verbreiteter Nadelbaum, denn sie wächst schnell und ihr Holz kann sehr gut weiterverarbeitet werden. Ihre Nadeln wirken antiseptisch und antibakteriell. Durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen und Terpentinöl wird sie vornehmlich bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Aber auch bei Gelenksbeschwerden, Rheuma oder Muskelbeschwerden kann die Fichte verwendet werden – z.B. als Tinktur aus den jungen Trieben. Ihre bekannteste Wirkung ist aber natürlich im sogenannten Maiwipferlsirup, der gut schmeckt und sehr gut hilft!

DIY – Maiwipferlsirup

Die kleinen hellgrünen Triebe der Fichte werden am besten an einem sonnigen und warmen Tag gesammelt. Bitte von jedem Baum nur eine kleine Anzahl sammeln, damit man ihm nicht schadet und er trotzdem gesund weiterwachsen kann! Dann braucht man noch ein Glas mit Deckel und Zucker.

  1. Die gesammelten Maiwipferl ausschütteln um eventuelle Insekten zu entfernen.
  2. Das Glas auswaschen und mit kochendem Wasser sterilisieren.
  3. Dann eine ca. 1 bis 2cm hohen Schicht Zucker (ich nehme den braunen Rohrzucker) ins Glas füllen, darüber eine Schicht Maiwipferl, dann wieder Zucker und so weiter bis das Glas voll ist. Die letzte Schicht muss Zucker sein und alle Triebe müssen voll bedeckt sein, damit nichts schimmeln kann!
  4. Dann für etwa 8 Wochen an einen kühlen Ort stellen, der eine gleichbleibende Temperatur hat, z.B. in den Keller. Früher hat man die Gläser vergraben, damit das Klima immer gleichbleibt.
  5. Nach den 8 Wochen den nun daraus entstandenen Maiwipferlsirup über ein feinmaschiges Sieb abseihen und in dunkle Flasche füllen.

Bei Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen nimmt ein Erwachsener je nach Bedarf einen Esslöffel voll, ein Kind einen Teelöffel. Will man eine Tinktur zum Einreiben herstellen, legt man die jungen Fichtentriebe in Alkohol ein und lässt diese etwa vier Wochen an einem dunklen Ort stehen, immer wieder schütteln!

Gutes Gelingen!

DIY – Spitzwegerich-Sirup

DIY – Spitzwegerich-Sirup

DIY – Spitzwegerich-Sirup
DIY – Spitzwegerich-Sirup

Nun wachsen überall die Wildkräuter und Brennnessel, Löwenzahn, Sauerampfer, Giersch und Spitzwegerich sind allerorts zu sammeln. Der Spitzwegerich blüht noch nicht und hat alle Kraft im Kraut, also kann man zurzeit gut einen Spitzwegerich-Sirup für die Erkältungszeit im Herbst und Winter ansetzen. Der Sirup kann bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit eingenommen werden. Besonders Kinder lieben den milden und süßen Geschmack und man muss nicht diskutieren, damit der Saft eingenommen wird – ganz im Gegenteil, meine Kleine meint oft sie hat Husten, damit sie den Sirup bekommt 😉

Der Spitzwegerich

Jeder kennt Spitzwegerich – er wächst mit seinen lanzettenförmigen Blättern auf allen Wiesen und Wegen. Selbst wenn man darauf tritt, richtet er sich wieder auf und ist nicht umzubringen. Er wirkt antibakteriell, schleimlösend und entzündungshemmend. Die Blätter schmecken auch gut im Wildkräutersalat, ganz leicht nach Pilzen. Wer in der Natur von einem Insekt gestochen wurde oder in Brennnessel gegriffen hat, kann ein Blatt Spitzwegerich darüber rollen, bis der Saft austritt – er beruhigt die Hautreizung sofort. Die Samen des Wildkrauts können ähnlich wie Leinsamen eingenommen werden und regulieren die Verdauung.

DIY – Spitzwegerich-Sirup

Man benötigt nicht viel für den Sirup – nur ein etwas größeres Glas mit Schraubverschluss (Gurkenglas), etwa zwei Handvoll Spitzwegerichblätter und braunen Rohrzucker:

  1. An einem klaren und trockenen Tag (am besten vormittags) junge Spitzwegerichblätter sammeln und ausschütteln, damit alle Tierchen fliehen können. Bitte darauf achten, dass die Sammelstelle an keinem Hundeklo ist!
  2. Das Schraubglas entweder auskochen zum Sterilisieren oder mit Alkohol auswischen.
  3. In das Glas eine etwa ein bis zwei Zentimeter hohe Schicht Zucker geben, darauf die etwas zerkleinerten Spitzwegerichblätter (etwa genauso hoch und gut andrücken), dann wieder Zucker und so weiter bis das Glas voll ist. Die letzte Schicht sollte Zucker sein.
  4. Gut drücken und schauen, dass alle Blätter mit Zucker bedeckt sind.
  5. Das Glas am besten entweder im Dunkeln (Keller oder ein dunkles Zimmer) aufstellen oder in Erde eingraben. Dafür etwa zur Hälfte in die Erde setzen an einer schattigen Stelle.
  6. Es dauert etwa 6 bis 8 Wochen, dass sich der Zucker aufgelöst hat und der Sirup entstanden ist.
  7. Sollte nicht alles flüssig sein, in einem Wasserbad erwärmen und dann durch ein Tuch seihen – fertig.

Der Sirup kann bei Husten löffelweise eingenommen werden und sollte an einem dunklen Ort gelagert werden. Gutes Gelingen!

Natürliche Antibiotika – Ingwer

Natürliche Antibiotika – Ingwer

Natürliche Antibiotika – Ingwer
Natürliche Antibiotika – Ingwer

Heute möchte ich etwas über eines meiner Lieblingsgewürze sprechen – den Ingwer. Woher diese hoch wirksame und schmackhafte Wurzel stammt, ist nicht eindeutig klar, es wird aber der asiatische Raum vermutet. In China und Indien wird Ingwer bereits seit über 4.000 Jahren kultiviert und besitzt in diesen Ländern eine weite Verbreitung in der medizinischen Anwendung. Auch Hildegard von Bingen empfahl Ingwer schon im 9. Jahrhundert als stärkendes Mittel und bei Verdauungsbeschwerden oder Gicht. Laut TCM wirkt er wärmend und ist besonders in den Wintermonaten empfehlenswert – aber auch im Sommer kann man eine schmackhafte Limonade aus Ingwer zubereiten!

Kurzbeschreibung von Ingwer

Die ausdauernde und schilfartige Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 1,5 Metern und wächst in einem warmen und feuchten Klima. Dabei kann das Kraut bis zu einer Seehöhe von 1.500 Metern wachsen. Ingwer ist im asiatischen Raum, in Australien, Afrika, Frankreich und Südamerika verbreitet. Man kann ihn sehr gut selbst aus den Wurzelstöcken ziehen – im Frühjahr oder Herbst werden die Wurzelabschnitte etwa 10 Zentimeter tief in die Erde eingegraben und diese benötigen dann etwa 8 bis 10 Monate bis sie erntefertig sind. Die Pflanze benötigt viel Wasser und auch eine schützende Mulchschicht wird gerne angenommen.

Verwendung von Ingwer

Verwendet wird die frische oder getrocknete Wurzel, am besten in Bio-Qualität. Frisch ist die Wirksamkeit um einiges höher. Man kann Ingwer geschnitten im heißen Wasser wie Tee ziehen lassen, einen frisch gepressten Wurzelsaft im Entsafter herstellen oder auch eine alkoholische Tinktur ansetzen. Der Ingwersaft kann auch äußerlich bei Brandwunden oder Hautinfektionen verwendet werden, da er antibakteriell und antifugal wirkt. Die interessanteste Verwendungsmöglichkeit ist natürlich im Essen – man kann die Wurzel in vielen süßen wie auch pikanten Gerichten verwenden, verleiht dabei dem Gericht eine angenehme Schärfe und hat nebenbei die Wirkung des Ingwers täglich in der Nahrung. Kandierter Ingwer kann bei Halsschmerzen wie ein Hustenbonbon gelutscht werden. Hier habe ich auch über ein hochwirksames pflanzliches Antibiotikum geschrieben, dessen Hautbestandteil ebenfalls der Ingwer ist: Meistertonikum.

Wirkung von Ingwer

Die traditionelle Anwendung ist natürlich bei Erkältungen oder Grippe: eine heiße Limonade mit Zitrone, Ingwer und Honig ist nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch sehr wirksam, da es Hitze in den Körper bringt. Aber auch bei Übelkeit und Verdauungsbeschwerden kann Ingwer verwendet werden. Ingwer ist antibakteriell, schleimlösend, schweißtreibend, entgiftend und entzündungshemmend. Bei Infektionen mit Escherichia coli, Helicobacter pylori, Listerien, Salmonellen, Staphylococcen, Candida und Hepatitis kann Ingwer verstärkend eingenommen werden. Dabei kommt nämlich die wichtigste Eigenschaft zum Tragen: er wirkt erweiternd auf die Blutgefäße, regt den Kreislauf an und dadurch sind andere Kräuter wirksamer. Ingwer ist genauso gut schmerzstillend wie Ibuprofen und wirkt wie ein Codein-Sirup gegen Husten. Auch die Darmflora wird positiv beeinflusst und die Toxizität von Giften wie Schwermetallen verringert. Ein wunderbares natürliches Antibiotikum, das am besten täglich verwendet wird!

Natürliche Antibiotika – Wacholder

Natürliche Antibiotika – Wacholder

Natürliche Antibiotika – Wacholder
Natürliche Antibiotika – Wacholder

Ich möchte mit einer neuen Reihe beginnen und ich werde euch natürliche Antibiotika vorstellen. Das Tolle an diesen Pflanzen und Naturmitteln ist, dass Bakterien dagegen keine Resistenzen entwickeln können, wie es leider bereits bei fast allen verfügbaren Antibiotika mittlerweile der Fall ist. Das Penicillin wurde vor 100 Jahren entdeckt und die Angst vor Infektionskrankheiten ist damit verschwunden – leider sterben heutzutage wieder bis zu 5.000 Menschen alleine in Österreich jährlich an multiresistenten Keimen in Krankenhäusern!

Kurzbeschreibung der Wacholder

Der Wacholderstrauch ist in der nördlichen Hemisphäre verbreitet und wächst bis zu einer Seehöhe von 4.000 Metern. Früher fand man die immergrüne Pflanze in fast allen Hausgärten, vereinte sie doch eine ganze Hausapotheke in sich. Da sie sehr langsam wächst und die Beeren drei Jahre benötigen, bis sie erntereif sind, wird sie heute leider nicht mehr oft angebaut. Der aufrechte Strauch kann eine Höhe von bis zu 18 Metern erreichen und hat eine rotbraune bis graue Rinde. Die Nadeln der Wacholder sind spitz und kurz. Von April bis Juni blüht der Baum und die daraus entstehenden Beeren sind im ersten Jahr grün, im zweiten blaurot und im dritten Jahr schwarz. Dann können sie geerntet werden. Die Wacholder wächst auch wild und wenn man Sträucher kennt, kann man regelmäßig Beeren ernten oder ganz einfach im eigenen Garten anbauen.

Verwendung der Wacholder

Man verwendet die Beeren wie auch die Nadeln, aber auch die Rinde und Wurzeln enthalten Wirkstoffe. Meist werden die Beeren roh gekaut, als Tinktur zubereitet, als Tee oder Auszug, als zerstoßenes Pulver, zur Inhalation im heißen Wasser oder ganz konzentriert im ätherischen Öl verwendet. Bei Erkältungen oder der Grippe kann man die Wacholderbeeren inhalieren oder ein paar Tropfen des ätherischen Öls mit Wasser vermengen und in eine Nasensprayflasche geben. Wenn man das bereits beim ersten Halskratzen macht, verhindert man oft noch die sich anbahnende Erkältung. Bei Magenproblemen oder grundsätzlich bei Problemen im Verdauungsbereich kann man die Beeren gut kauen und als Brei hinunterschlucken – das wurde auch früher in Pestzeiten gemacht um sich vor der Ansteckung zu schützen wie auch intensive Räucherungen. Das Pulver kann auf schlecht heilende Wunden oder als Vorbeugung einer Infektion auf die Haut gegeben werden. Das ätherische Öl kann mit einem Trägeröl vermischt und auf schmerzende und rheumatische Gelenke aufgetragen werden.

Wirkung der Wacholder

Zwar wird in älteren Büchern vor der Nierenverträglichkeit gewarnt, jedoch wird beim täglichen Gebrauch von Kräuterheilkundigen nichts davon berichtet. Ganz im Gegenteil wird dem Wacholdertee eine nierenschützende Wirkung zugesagt. Die Wacholder hilft gegen Enterobacter, Bacillus, Staphylococcus und gegen Candida. Die im Wacholder enthaltenen Monoterpen-Kohlenwasserstoffe sind antibakteriell, antifugal, antiseptisch und antirheumatisch. Dabei sollen die Wacholderbeeren sogar den Biofilm von Bakterien durchdringen können – das ist besonders im Verdauungsbereich wichtig! Sie wirken darüber hinaus gegen Blähungen, entwässernd, senken die Blutfettwerte wie auch den Blutzucker und wirken antioxidativ. Bei Erkältungen, Grippe, Magen-Darm-Problemen, Nieren- oder Blasenentzündungen, chronische Lungenerkrankungen, Gelenksbeschwerden, Pilzbefall oder Parasitenbefall können die Wacholderbeeren angewendet werden.

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