Dein persönlicher Kraftplatz
Jeder kennt das: die Batterien sind erschöpft, jeder Mensch geht einem nur noch auf die Nerven, am liebsten würde man sich einfach mit einer Tafel Schokolade ins Bett legen und nie wieder etwas tun müssen. Heutzutage sind wir oft dermaßen reizüberflutet von der ständigen Erreichbarkeit, dem permanenten Stress im Job und dem verzweifelten Versuch eine Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten, dass es doch einfach nur schiefgehen kann. Burn-Out und Depressionen waren vor zwanzig Jahren noch die Ausnahme, heute sind immer mehr davon betroffen. Dem Rad der immer schneller werdenden Welt kann man sich kaum mehr entziehen, aber oft zu einem gewaltig hohen Preis. Zeit, einfach mal die Welt Welt sein zu lassen und wieder Kraft zu schöpfen. Natürlich wird ein persönlicher Kraftplatz nicht den Stress verkleinern oder schwerste Depressionen heilen – aber wie heißt es so schön: steter Tropfen höhlt den Stein. Also beginnen wir einmal das Steinmonster Alltagsstress auszuhöhlen 🙂
Wie finde ich meinen persönlichen Kraftplatz
Genauso wie es so viele unterschiedliche Menschen auf dieser Welt gibt, findet jeder einen anderen Ort entspannend. Der eine muss in eine Bücherei gehen, der andere in den Wald, und der dritte geht ins Museum. Wichtig ist es aber, dass man hinunterkommen kann – das heißt, dass man sich nachher besser und ausgeruhter fühlt, als vorher. Ich zum Beispiel gehe sehr gerne ins Museum, es ist für mich aber sehr anregend und ich bin oft nachher völlig erschöpft. Also ein schöner Ort für mich um überschüssige Energie loszuwerden, aber kein Kraftplatz um Batterien wieder aufzufüllen. So wie ich den ganzen Tag zu Fuß unterwegs sein kann, und zwar abends vielleicht körperlich erschöpft, geistig aber völlig frisch und wieder aufnahmefähig bin, ist jemand anderer nach einer Tageswanderung einfach nur noch ausgelaugt.
Also gehe einmal in dich hinein und frage dich ehrlich, ob du zur Entspannung wirklich shoppen gehen möchtest – denn nachher bist du vielleicht voller Glückhormone, weil du dir etwas Schönes gekauft hast, aber trotzdem völlig ausgelaugt… Wer nicht weiß, was ihn auflädt, der sollte vielleicht ein kleines Tagebuch führen, um in nächster Zeit die Gefühle nach einer Unternehmung aufschreiben zu können.
Mein Kraftplatz im Wald
Obwohl sich jeder Mensch woanders wohlfühlt, möchte ich doch die gewagte Theorie aufstellen, dass wir uns im Wald doch am wohlsten fühlen und hier wieder völlig zur Ruhe kommen können. Unsere Vorfahren hatten alle Kraftplätze im Wald, es ist im großen Gedächtnis der Zeit verankert, und deshalb wird sich wohl jeder unter Bäumen am besten aufladen können. Zwischen Menschen und Bäumen besteht eine geheimnisvolle Symbiose, und wer genau hinhört, der wird die Bäume „sprechen“ hören. Mein persönlicher Kraftplatz ist nicht weit von unserem Haus im Waldviertel bei einer (wie soll es auch anders sein…) Granitsteinanordnung. Wenn ich dort sitze, spüre ich die Vibrationen der Erde und spüre, wie mein Körper diese Schwingungen in sich aufnimmt. Lustigerweise ist mir erst letzte Woche aufgefallen, dass die Bäume an diesem Platz merkwürdig verdreht sind, d.h. dass hier geomantisch interessante Linien aufeinandertreffen dürften, oder wenigstens eine starke Wasserader in der Erde ruht.
Die Kelten und der Kraftplatz im Wald
Die Kelten, die wahrscheinlich erste große Hochkultur in Europa, verschmolzen mit der indischen Kultur während der großen Völkerwanderung, erkannten diese besonderen Plätze und machten sie zu Tempeln der großen Jahresfeste. Auch heute noch entdeckt man im Wald oft große Steine mit merkwürdigen von Menschenhand gemachten Ausnehmungen, die anscheinend für Opferungen verwendet wurden. Auch bauten sie die großen Steinkreise in ganz Europa, von denen leider viele abgetragen wurden um Häuser oder Kirchen daraus zu bauen. Die römisch-katholische Kirche hat viele dieser alten und mächtigen Kraftplätze dafür verwendet um Kirchen darauf zu erbauen, oft mit den Steinen, die vor Ort waren. Das ist auch der Grund, warum man in (alten) Kirchen immer zur Ruhe kommt und spirituell äußerst angeregt wird. Nicht nur die Gedanken der gläubigen Menschen über Jahrhunderte hat diese Orte besonders gemacht, es sind uralte Kultplätze, die schon seit Jahrtausenden benutzt wurden, um mit der Göttlichkeit in Kontakt zu treten. Und genau das ist auch der Sinn eines Kraftplatzes: sich seiner Göttlichkeit wieder bewusst zu werden, sie in sich zu spüren und erlauben, dass diese Kraft durch einen fließen darf. Danach sind deine Batterien wieder aufgeladen und du bist gestärkt für alles, was noch kommen sollte!